Das Blutvergiessen und die Kämpfe müssten beendet und der Konflikt auf diplomatischem Weg gelöst werden. Zuvor hatte Aserbaidschan den Beginn eines Militäreinsatzes zur Eroberung von Berg-Karabach verkündet. Russische Grenztruppen sollen dort eigentlich einen Waffenstillstand zwischen den verfeindeten Parteien überwachen.
Sacharowa wies zugleich die in Armenien erhobenen Vorwürfe zurück, dass Russland in die Angriffspläne Aserbaidschans eingeweiht gewesen sei. Die dort stationierten russischen Truppen hätten erst Minuten vor dem Beginn des Militäreinsatzes davon erfahren, sagte sie.
Das christlich-orthodoxe Armenien und das muslimische Aserbaidschan im Südkaukasus sind seit Jahrzehnten miteinander verfeindet. Grösster Streitpunkt ist die Zugehörigkeit der Region Berg-Karabach, die auf aserbaidschanischem Territorium liegt, aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt wird. In den 1990er Jahren hatte sich die dortige Bevölkerung unterstützt durch Eriwan von Baku gelöst. 2020 gelang dem durch Öl- und Gaseinnahmen hochgerüsteten Aserbaidschan die Revanche. In einem Krieg eroberte das Land grosse Teile Berg-Karabachs zurück.
Auch der anschliessend ausgehandelte Waffenstillstand wurde bereits mehrfach gebrochen. Seit Monaten blockiert Aserbaidschan zudem den Latschin-Korridor als letzte Verbindung zwischen dem armenischen Kernland und Berg-Karabach. Die humanitäre Lage in der Konfliktregion galt daher schon vor Ausbruch der neuen Kämpfe als katastrophal./bal/DP/nas
(AWP)