Vor allem die Verteidigung der russischen Exklave Kaliningrad stehe im Fokus, sagte Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur Interfax mit Blick auf das am weitesten westlich zwischen den Nato-Ländern Polen und Litauen gelegene Staatsgebiet Russlands. Die USA und die Bundesregierung hatten vergangene Woche erklärt, dass die USA ab 2026 weitreichende US-Waffensysteme wie etwa Tomahawk-Marschflugkörper und derzeit in Entwicklung befindliche Hyperschallwaffen in Deutschland stationieren wollen.
«Beitrag zur europäischen Abschreckung»
Der Schritt mache die US-Verpflichtungen gegenüber der Nato deutlich und diene als Beitrag zur europäischen Abschreckung, hiess es zur Begründung. Die neuen Systeme würden über deutlich grössere Reichweite als die derzeitigen landgestützten Systeme in Europa verfügen.
«Ich schliesse keinerlei Optionen aus», betonte Rjabkow auf die Frage nach einer russischen Reaktion. Russland werde aus einer grossen Bandbreite von Möglichkeiten die effektivste aussuchen - auch unter Kostengesichtspunkten. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte bereits im Juni angekündigt, dass sein Land wieder Kurz- und Mittelstreckenraketen produzieren werde und über die Stationierung bei Bedarf entscheiden werde. Die meisten russischen Raketensysteme können sowohl mit konventionellen als auch mit atomaren Sprengköpfen ausgerüstet werden.
(Reuters)