Besonders der Handel sei umfangreich und «bringt beiden Ländern einen grossen Nutzen». Es gebe zwischen Astana und Moskau eine strategische Partnerschaft. Russland erwarte deshalb, dass sich da niemand von aussen einmische, teilte das Ministerium der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge weiter mit. Kasachstan ist auf das Transitland Russland angewiesen, etwa um sein Öl nach Deutschland zu pumpen.
Scholz hatte beim Treffen mit Tokajew dessen Bemühungen gewürdigt, die Umgehung von Sanktionen gegen das benachbarte Russland zu unterbinden. Es sei «gut und hilfreich», dass die kasachische Regierung Gegenmassnahmen ergriffen habe, sagte der Kanzler.
Über Kasachstan kommen viele mit westlichen Sanktionen belegte Güter nach Russland. Auch die USA hatten das rohstoffreiche Land schon aufgefordert, die westlichen Sanktionen nicht zu umgehen. Tokajew sagte in Berlin erneut, sein Land unterstütze die Sanktionspakete der EU und anderer westlicher Staaten. Trotzdem steht das Land im Ruf, Russland die Treue zu halten.
Scholz kam am Freitag mit den Präsidenten der ebenfalls zentralasiatischen Sowjetrepubliken Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan zu einem gemeinsamen Gipfeltreffen im Kanzleramt zusammen. Bei einem Arbeitsessen sollte es um die Vertiefung der wirtschaftlichen und strategischen Beziehungen gehen.
Die bisher stark unter Russlands Einfluss stehenden Staaten haben für Deutschland unter anderem wichtige Rohstoffe zu bieten. Manche stehen aber auch wegen schwerer Menschenrechtsverstösse international in der Kritik. Das gasreiche Turkmenistan etwa gilt als eine abgeschottete Diktatur ähnlich wie Nordkorea./mau/DP/men
(AWP)