So könne die Schweiz von der European Sky Shield-Initiative (ESSI) auch mit Bezug auf die laut Experten dringliche Beschaffung einer bodengestützten Luftabwehr (Bodluv) profitieren. Der Armasuisse-Chef unterzeichnete die Beitrittserklärung der Schweiz zur ESSI am vergangenen Donnerstag. Die Schweiz ist seither das 15. Mitglied der 2022 von Deutschland lancierten europäischen Luftabwehrinitiative.
Zweck von «Sky Shield» ist es, vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine Lücken im derzeitigen Schutzschirm für Europa zu schliessen. Vorbild dabei ist der israelische Iron Dome. Mit der Initiative sollen Beschaffungsvorhaben zur Luftverteidigung besser koordiniert und weitere Kooperationen möglich werden.
Es sei klar, dass die Schweiz «das Luftabwehrsystem kaufen wird, dass die Allianz anbietet», so Loher weiter. Der Vorteil der Initiative sei, dass man schlussendlich die Wahlfreiheit habe, ob man die entsprechenden Verträge über ESSI oder direkt mit den Herstellern machen wolle.
Dass Deutschland die Schweiz damit in eine Allianz «dränge», wies Loher zurück. Laut dem Rüstungschef wäre es für die Schweiz kein Problem, aus einem Geschäft wieder auszusteigen, sollte ein Partnerstaat im Bereich der Rüstung in einen bewaffneten Konflikt geraten - und somit zum Problem für die Schweizer Neutralitätspolitik werden.
Es gebe keinen politischen Preis. Die Schweiz entscheide alleine. «Wir sind völlig frei darin, was wir beschaffen, wie wir es beschaffen und ob wir es überhaupt beschaffen», sagte Loher.
(AWP)