Das Plus ist den höheren Einnahmen aus dem Telekomgeschäft zu verdanken, die um 4,5 Prozent auf 497,2 Millionen Franken zulegten, wie das Unternehmen am Donnerstag in einem Communiqué bekannt gab. Dagegen hat Salt weniger Geräte wie Handys oder Tablets verkauft. Hier sanken die Verkäufe um 6,7 Prozent auf 70,2 Millionen Franken.

Mit den geringeren Geräteverkäufen ist Salt nicht alleine. Auch bei der Swisscom und Sunrise gingen die Absätze zurück, weil die Kunden ihre Smartphones länger behalten und weniger neue Top-Modelle kaufen.

«Wir sind recht zufrieden mit den Ergebnissen», sagte Salt-Chef Max Nunziata im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP: «Der Aufwärtstrend im Telekomgeschäft zeigt, dass wir besser unterwegs sind als unsere grösseren Wettbewerber.»

Zum Vergleich: Bei der Swisscom und Sunrise ist das Telekomgeschäft im ersten Halbjahr geschrumpft.

Mehr Gewinn

Salt sei im Telekombereich in allen Geschäftsbereichen und über alle Marken gewachsen und habe ein starkes Ergebnis erzielt, hiess es. Die Zahl der Abo-Mobilfunk- und Breitbandkunden sei grösser geworden. Zudem habe Salt von der Preiserhöhung im März profitiert.

Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg dank der höheren Einnahmen um 3,3 Prozent auf 293,9 Millionen Franken.

Unter dem Strich schoss der Reingewinn der Salt-Muttergesellschaft Matterhorn Telecom um ein Fünftel auf 89,4 Millionen Franken nach oben. Grund dafür waren unter anderem tiefere Amortisationen und Steuern, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht.

Konkurrenzkampf weniger heftig

Kundenzahlen nannte das Unternehmen des französischen Unternehmers Xavier Niel keine mehr. Diese würden nur noch bei den Gesamtjahreszahlen oder bei Erreichen gewisser Marken publiziert, hiess es.

Die Entwicklung der Kundengewinne sei relativ konstant gewesen, sagte Salt-Chef Nunziata: «Wir haben keine grossen Schwankungen von Quartal zu Quartal.»

Die Aggressivität im Wettbewerb habe nachgelassen. «Der Markt ist rationaler geworden», sagte Nunziata: «Aber ich bin nicht sicher, ob das anhält, je näher die Black-November-Ausverkäufe kommen.» Im letzten Jahr hatte die Rabattschlacht um den Black Friday besonders heftig getobt. Salt wolle nicht Volumen bolzen, sondern fokussiere sich auf die Profitabilität, sagte der Konzernchef.

Im Gegensatz zur Swisscom und zu Sunrise wolle Salt nicht ins Versicherungsgeschäft einsteigen. «Wir konzentrieren uns aufs Kerngeschäft», sagte Nunziata.

Mehr Firmenkunden gewonnen

Auch im Unternehmenskundengeschäft bei den kleinen und mittleren Firmen sei die Entwicklung positiv gewesen. Zudem habe man auch grössere Unternehmen wie etwa die Warenhauskette Globus und oder den Lotterieanbieter Swisslos gewonnen. Die Anerkennung von Salt im Markt werde grösser, sagte Nunziata. Zudem nehme der Anteil der Kunden in der Deutschschweiz zu.

Gleichzeitig profitiert Salt vom Ausbau des Glasfasernetzes in der Schweiz. So erreiche man mehr Haushalte, hiess es. Das Glasfasernetz decke jetzt die Hälfte der Haushalte in der Schweiz ab, sagte Nunziata. Ende Jahr dürften es 60 Prozent sein.

jb/rw

(AWP)