Ob es tatsächlich zu einer Normalisierung der Beziehungen zu Israel kommt, ist also unklar. Trump sagte, man habe über die Abraham-Abkommen gesprochen. Er habe ein gutes Gefühl und denke, dass er eine positive Antwort bekommen habe.

Wenige Tage vor seinem Treffen mit dem saudischen Thronfolger hatte der US-Präsident vor Journalisten gesagt: «Ich hoffe, dass Saudi-Arabien sich den Abkommen in naher Zukunft anschliessen wird.»

Abraham-Abkommen galten als historischer Durchbruch

Trump hatte die Abraham-Abkommen, mit denen mehrere arabische Staaten die Beziehungen zu Israel normalisierten, 2020 während seiner ersten Amtszeit auf den Weg gebracht. Das galt damals als historischer Durchbruch. Das Abkommen wurde nach der biblischen Figur Abraham benannt, weil dieser auch für die Verbindung von Weltreligionen steht.

Bei den Abkommen geht es um die Förderung von Toleranz, einen Abbau von Radikalisierung und Konflikten und eine Vision hin zu Sicherheit, Wohlstand und Frieden im Nahen Osten.

Jüngst schloss sich auch das muslimisch geprägte Kasachstan dem Abkommen an. Das galt jedoch als symbolischer Schritt, weil die frühere Sowjetrepublik bereits seit Jahrzehnten diplomatische Beziehungen zu Israel unterhält. Der US-Präsident betonte damals: Kasachstan sei das erste Land seiner zweiten Amtszeit, das den Abraham-Abkommen beigetreten sei - «das erste von vielen».

Ambivalentes Verhältnis

Das Verhältnis zwischen Saudi-Arabien und Israel ist ambivalent. Einerseits fühlt sich Saudi-Arabien als Hüterin der heiligsten Stätten des Islam in Mekka und Medina auf besondere Weise zur Solidarität mit den Glaubensbrüdern und -schwestern in den Palästinensergebieten verpflichtet. Andererseits teilen die Saudis mit Israel geopolitische Interessen. Die beiden eint etwa die Furcht vor einem erstarkten oder gar atomar bewaffneten Iran./rin/DP/he

(AWP)