Ziel davon ist eine transparente Kommunikation, wie die SBB in einer Mitteilung schrieben. Damit sollen Reisende die Unterbrüche besser einordnen, die Folgen eher abschätzen und sich über Reisealternativen informieren können.

Bisher war nur in den direkt betroffenen Zügen und Bahnhöfen die Rede von «Personenunfällen». Auf anderen Kanälen nutzten die Bahnen seit vergangenem Sommer den Begriff «Fremdereignis». Darunter fielen neben Personenunfällen auch etwa Personen oder Tiere in Gleisnähe, Kollisionen mit Tieren oder Polizeieinsätze. Damit wollten die ÖV-Unternehmen Nachahmungseffekte vermeiden.

Fachpersonen appellieren an SBB

Genau davor warnen nun Fachpersonen. Die Zürcher Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (ZGPP) zeigten sich in einer Mitteilung besorgt, dass die neue Sprachenregelung ein Risiko für mehr Nachahmungen bergen könnte. Der Begriff «Personenunfall» widerspreche klar den Empfehlungen der Suizidprävention.

Damit werde nicht explizit auf einen Suizid hingewiesen, jedoch werde eine solche Absicht indirekt suggeriert. Die ZGPP habe deshalb direkt bei den SBB für eine sensiblere Kommunikation appelliert, hiess es weiter.

Diese hingegen gaben an, dass sich der Begriff «Fremdereignis» nicht bewährt habe. Reisende hätten ihn nicht verstanden. Mitarbeitende seien oft mit Unverständnis und vermehrt auch mit Aggressionen konfrontiert gewesen.

(AWP)