Von Januar bis September fiel der Umsatz um 1,8 Prozent auf 8,38 Milliarden Franken, wie der Innerschweizer Konzern am Donnerstag in einem Communiqué bekannt gab. Dabei drückte der starke Franken auf die Einnahmen. Fremdwährungseffekte kosteten alleine 307 Millionen Franken Umsatz.

Ohne die Fremdwährungseffekte wäre der Umsatz um 1,8 Prozent gewachsen. Dabei sei der Umsatz mit Neuanlagen geschrumpft, was Schindler durch ein Umsatzwachstum bei Modernisierungen und im Servicegeschäft kompensieren konnte. Der Umsatz in Lokalwährungen konnte in allen Regionen ausser in China gesteigert werden.

Mehr Gewinn

Der Betriebsgewinn EBIT kletterte um 5,9 Prozent auf 945 Millionen Franken. Die operative Marge verbesserte sich auf 11,3 Prozent von 10,5 Prozent im Vorjahr. Dazu hätten eine bessere betriebliche Effizienz, Preiserhöhungen und ein veränderter Produktmix beigetragen. Unter dem Strich kletterte der Reingewinn um deutliche 8,2 Prozent auf 748 Millionen.

Hierbei halfen Fortschritte bei der Bewältigung von Altlasten, die dem Konzern in der Vergangenheit die Ergebnisse verhagelt hatten. Schindler hatte sich einen Berg an Aufträgen einverleibt, die Verluste einbringen.

Mittlerweile seien über 85 Prozent der Altlasten erledigt, sagte Verwaltungsratspräsident und Konzernchef Silvio Napoli im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. «Bis Ende nächsten Jahres werden wir alles verdaut haben.»

Weniger neue Aufträge

Die Grundlage für künftige Ergebnisse ist indes etwas geschrumpft. Der Auftragseingang fiel wegen Fremdwährungseffekten um 1,3 Prozent auf 8,48 Milliarden Franken. Das Neuanlagengeschäft sei rückläufig gewesen, insbesondere in China, schrieb Schindler.

Dagegen floriert vor allem das Modernisierungsgeschäft. Hierbei sticht Nordamerika heraus, wo der Konzern seine Wachstumseinschätzungen für den Modernisierungsmarkt für das Gesamtjahr 2024 nach oben schraubt. Im Gegensatz zum schwachen Neuanlagengeschäft fliesse in Amerika immer noch Geld in die Modernisierung der Gebäude, sagte Napoli.

Zudem sind die neuen Produkte profitabler: Die Markteinführung der neuen standardisierten modularen Aufzugsplattform gehe weiter. In den Märkten, in denen diese bereits erhältlich sei, seien rund drei Viertel des Neugeschäfts Produkte der neuen Generation.

Bisheriger Ausblick bestätigt

Am Ausblick für das Gesamtjahr hält Schindler fest. Demnach rechnet der Konzern mit einem Umsatzwachstum in Lokalwährungen im unteren einstelligen Prozentbereich und einer EBIT-Marge von 11 Prozent. Darin enthalten sind Restrukturierungskosten von 80 Millionen Franken.

Dass der Konzern den Ausblick nicht erhöht habe, liege einerseits an steigenden Lohn- und Restrukturierungskosten, erklärte Finanzchefin Carla De Geyseleer. Gleichzeitig nehme der Gegenwind durch die Währungen zu.

Schindler wolle weiterhin aus eigener Kraft besser werden, erklärte Napoli. Dabei liege der Fokus auch auf der Vereinfachung der betrieblichen Abläufe.

Auf eine Gewinnprognose für das Gesamtjahr verzichtete Schindler erneut. 2023 hatte das Unternehmen einen Reingewinn von 935 Millionen erzielt.

Aktienrückkaufprogramm von 500 Millionen

Zudem kündigte Schindler ein Rückkaufprogramm für Namenaktien und Partizipationsscheine (PS) im Gesamtwert von bis zu 500 Millionen Franken für die nächsten zwei Jahre an.

«Nach der Erhöhung der Dividendenausschüttungsquote Anfang des Jahres ist das geplante Aktienrückkaufprogramm ein weiterer Schritt, um die Aktienrendite zu steigern», erklärte Napoli.

Bei den Investoren kamen die Zahlen und die Aktienrückkäufe gut an: Die Aktie stieg bis kurz nach 14 Uhr um 3,8 Prozent. Derweil lag der Gesamtmarkt lediglich um 0,7 Prozent im Plus.

jb/ra

(AWP)