Die Absatzentwicklung in China fiel im dritten Quartal schwächer aus als gedacht. Als Folge passte der Konzern auch seine Erwartungen für das vierte Quartal in dem wichtigen Markt an. Zudem muss BMW seine Händler in China finanziell unterstützen. Ausserdem erwartet das Unternehmen, dass Zollrückerstattungen im hohen dreistelligen Millionenbereich von den amerikanischen und deutschen Zollbehörden nicht mehr im laufenden Jahr, sondern erst 2026 kommen werden. Letzteres wirkt sich vor allem negativ auf den freien Mittelzufluss aus, dessen Prognose BMW deutlich kürzte.

Nur zwei Stunden zuvor hatte BMW am Dienstagnachmittag noch steigende Absätze im dritten Quartal gemeldet. Das Plus von knapp 9 Prozent hatte allerdings auch an einem extrem schwachen Vorjahresquartal gelegen, in dem die Münchner wegen Problemen mit Bremsen zahlreiche Autos nicht hatten ausliefern können. In China war der Absatz um 0,4 Prozent gesunken.

Nach der heftigen Gewinnwarnung des Autobauers dürften die Konsensschätzungen für das Ergebnis je Aktie 2025 um 10 Prozent und für 2026 um 10 bis 15 Prozent sinken, schrieb Analyst Patrick Hummel von der Schweizer Bank UBS in einer ersten Reaktion. Für den BMW-Aktienkurs ging es am Mittwochvormittag um sieben Prozent auf 81,44 Euro nach unten. Das bedeutete den letzten Platz im deutschen Leitindex Dax.

Längerfristig betrachtet bleibt Hummel indes bei seiner fundamental positiven Einschätzung. Er verwies auf den Investitionszyklus, der sich 2026 positiv auf Margen und Barmittel auswirken sollte, den unterschätzten Ergebnisbeitrag der neuen Elektrofahrzeuge («Neue Klasse») und die attraktive Kapitalallokationspolitik./ruc/mis/DP/stk

(AWP)