Bei islamfeindlichen Aktionen waren in Stockholm zuletzt mehrmals Exemplare des Korans angezündet oder anderweitig geschändet worden. Wütende Proteste in muslimisch geprägten Ländern waren die Folge, unter anderem wurde die schwedische Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad angegriffen. Das Terrornetzwerk Al-Kaida hatte mit Blick auf die Koranverbrennungen zuletzt in einer mutmasslichen Stellungnahme zu Anschlägen aufgerufen.
Insgesamt gibt es fünf Terrorwarnstufen im Nato-Anwärterland Schweden, wobei von Stufe 5 noch nie Gebrauch gemacht wurde. Stufe 4 bedeutet, dass nach Ansicht der Behörden eine konkrete Gefahr für das Land besteht und die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass Akteure die Absicht und die Fähigkeiten haben, Anschläge zu verüben. Anders als in Stufe 3 wird nicht mehr von einer "erhöhten", sondern von einer "hohen Bedrohung" ausgegangen. Die Säpo-Chefin trifft Beschlüsse zu den Warnstufen auf Basis von Einschätzungen einer nationalen Arbeitsgruppe, in der Vertreter mehrerer staatlicher Behörden sitzen.
Zuletzt hatte die Terrorwarnstufe 4 für einige Monate während der Flüchtlingskrise 2015 und 2016 gegolten, in der Schweden aussergewöhnlich viele Flüchtlinge aufgenommen hatte. Sie war damals kurz nach den Terroranschlägen in Paris im November 2015 verhängt worden. Damals hatte die Terrormiliz Islamischer Staat zu Anschlägen in Europa aufgerufen./trs/DP/jha