In den Monaten April bis Juni belief sich der Überschuss in der Leistungsbilanz auf rund 10,2 Milliarden Franken, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Dienstag mitteilte. Damit fiel er klar tiefer aus als im ersten Quartal 2025 (23,5 Milliarden). Im zweiten Quartal 2024 hatte der Überschuss 24,9 Milliarden Franken betragen.

Der Rückgang des Leistungsbilanzsaldos sei hauptsächlich auf den Warenhandel zurückzuführen, schrieb die SNB. Dieser sei einerseits aufgrund des Goldhandels zu nicht-monetären Zwecken zurückgegangen. Zwar hätten sich sowohl die Einnahmen wie auch die Ausgaben des Goldhandels stark erhöht, der Anstieg bei den Ausgaben habe aber deutlich überwogen.

Zudem sei der Rückgang des Warenhandel-Saldos auch auf den Transithandel zurückzuführen. Insgesamt sank der Überschuss im Waren- und Dienstleistungshandel auf 17,6 Milliarden Franken nach 33,8 Milliarden im ersten Quartal 2025.

Während der Saldo der Primäreinkommen (Arbeitseinkommen, Kapitaleinkommen) mit -4,9 Milliarden Franken etwas stieg, ging derjenige der Sekundäreinkommen (laufende Übertragungen) mit -2,6 Milliarden leicht zurück. Der Ausgabenüberschuss bei den Primär- und Sekundäreinkommen habe sich im Vergleich zum Vorjahresquartal erhöht, hiess es in der Mitteilung. Hingegen habe sich der Ausgabenüberschuss beim Dienstleistungshandel reduziert.

Revision der Zahlungsbilanz

Die Zahlen sind provisorisch berechnet und dürften noch revidiert werden. Mit der Publikation der Daten für das zweite Quartal 2025 nahm die SNB umfangreiche Revisionen der Daten zur Zahlungsbilanz und zum Auslandvermögen vor. Diese reichen bis 1983 zurück. Grund dafür ist eine Anpassung an die Benchmark-Revision 2025 der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR).

In der Leistungsbilanz werden alle Einnahmen und Ausgaben einer Volkswirtschaft erfasst, wobei neben dem Warenhandel auch der Handel mit Dienstleistungen (Tourismus etc.), Arbeits- und Kapitaleinkommen sowie laufende Übertragungen dazu gezählt werden. Ein hoher Überschuss gilt als Zeichen der Stärke einer Volkswirtschaft.

sc/rw

(AWP)