Ein solcher Austritt würde bedeuten, dass es keine internationalen Verifikationen der iranischen Aktivitäten auf diesem Gebiet mehr gäbe, so der an der Forschungsstelle für Sicherheitspolitik der ETH Zürich tätige Experte.

Mit dem Iran als Mitglied des Atomwaffensperrvertrags habe man ungefähr gewusst, was in diesem Land vor sich gehe. Wenn der Iran austrete, sei jede Kontrolle weg «und im Grunde könnte alles passieren».

Auf die Frage, was wäre, wenn der Iran nicht an den Verhandlungstisch zurückkomme, sagte Popp, er gehe nicht von einer Eskalation aus. Mit Russland habe der Iran zwar eine sicherheitspolitische Partnerschaft, aber keine wirkliche Allianz mit Beistandspflicht. Der Iran habe nur wenige Verbündete.

Urangas kann austreten

In der Tagesschau wurde mit Walter Rüegg auch ein ehemaliger Chefphysiker der Schweizer Armee befragt. Dies zu den Folgen der Bombardements der US-Luftwaffe in der Nacht auf Sonntag.

Rüegg sagte, bei einer Bombardierung einer Urananreicherungsanlage sei die grösste Gefahr, dass man die Zentrifugen treffe. Die enthielten gasförmiges Uran, das an die Oberfläche treten und bei hohen Konzentrationen sehr toxisch wirken könne.

Die Gefahr für die Bevölkerung des Irans sei aber klein, weil sich die Anlagen in menschenleeren Gebieten befänden. Bis ein giftiges Gas zu stärker bewohnten Gebieten gelange, habe es sich so weit verdünnt, dass es keine Gefahr mehr darstelle.

(AWP)