Überraschend ist das nicht. Erste provisorische Schätzungen des BFS hatten den Zuwachs bereits angezeigt. Die Mehrheit der Übernachtungen im Juli ging auf das Konto von Gästen aus dem Ausland. Hier nahm die Zahl der Logiernächte um 2,5 Prozent auf 2,2 Millionen zu, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte.

Auch bei den Gästen aus der Schweiz gab es ein Plus. Die Übernachtungen zogen hier gar um 2,9 Prozent auf 2,2 Millionen an. Angesichts des verregneten Julis ist das insofern bemerkenswert, als Schweizerinnen und Schweizer im Gegensatz zu den meist weit im Voraus buchenden ausländischen Gästen oft kurzfristiger und wetterabhängig buchen.

Dämpfer bei US-Gästen - weiter Potenzial bei China

Besonders stark fiel der Zuwachs im Juli bei Gästen aus Grossbritannien aus: Hier erhöhte sich die Zahl der Logiernächte um 36 Prozent auf knapp 217'000. Wichtigstes europäisches Land blieb jedoch Deutschland mit gut 401'000 Übernachtungen. Das sind 1,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Grösster Herkunftsmarkt insgesamt blieben aber die USA mit knapp 497'000 Logiernächten - trotz des Rückgangs gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Prozent. Damit erhält die starke Dynamik bei den US-Gästen der letzten Jahre einen Dämpfer. Im Vergleich zum letzten Juli vor Corona 2019 sind es aber noch immer massiv mehr (+42 Prozent) - damals war Deutschland noch der grösste Herkunftsmarkt.

Aus China kamen derweil wieder klar mehr Gäste: Die Zahl der Übernachtungen stieg im Juli um 13 Prozent auf rund 111'500. Noch besteht aber erhebliches Aufholpotenzial zum letzten Juli vor der Pandemie - damals sorgten die chinesischen Touristen mit gut 187'000 Übernachtungen für rund 30 Prozent mehr Logiernächte.

Rekord im Visier

Insgesamt bleibt die Schweizer Hotellerie damit auf Kurs, den Logiernächte-Rekord aus dem Vorjahr von 42,8 Millionen zu übertreffen. Von Januar bis Juli zählte die Branche 25,3 Millionen Übernachtungen, was einem Plus von 1,6 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht.

Mit insgesamt 13,1 Millionen Logiernächten ist das Plus vor allem den Gästen aus dem Ausland zu verdanken. Gegenüber dem Vorjahr sorgten sie für 2,9 Prozent mehr Übernachtungen. Bei den inländischen Gästen resultierte mit 12,3 Millionen Übernachtungen nur ein hauchdünner Zuwachs (+0,3 Prozent).

Erstmals übernachteten von Januar bis Juli in Schweizer Hotels auch wieder mehr internationale Touristen als im letzten Vor-Corona-Jahr 2019 (+1,9 Prozent). Und bei den Schweizerinnen und Schweizern zeigt sich weiterhin, dass sie deutlich mehr Ferien im Inland verbringen als vor der Pandemie - gegenüber 2019 sind es 16 Prozent mehr.

Eine erste Schätzung zu den Übernachtungen im August veröffentlicht das BFS am 15. September, eine zweite am 22. September. Die definitiven August-Zahlen werden am 3. Oktober publiziert.

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(AWP)