Konkret lag die Jahresteuerung im September wie schon im August bei 0,2 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Damit verharrt der Wert bereits den dritten Monat in Folge auf diesem Niveau. Im bisherigen Jahresverlauf lag die Inflation zumeist leicht im positiven Bereich, der höchste Wert war im Januar mit +0,4 Prozent zu verzeichnen.

Weiter klar höher liegt die Inflation aktuell bei den Inlandgütern. Hier waren die Konsumentenpreise im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent höher. Und auch die Kerninflation - hier werden die volatilen Preise für frische und saisonale Produkte, Energie und Treibstoffe etc. herausgerechnet - war im September mit +0,7 Prozent solide im positiven Bereich. Hingegen ist die Jahresteuerung bei den Importgütern mit -0,9 Prozent weiterhin deutlich negativ.

Im Vergleich zum Vormonat sank der Landesindex der Konsumentenpreise (CPI) im September um 0,2 Prozent auf 107,5 Punkte. Dass die Jahresinflation trotzdem nicht gesunken ist, hängt mit dem sogenannten Basiseffekt zusammen: so waren die Preise im September 2024 zum Vormonat in ähnlichem Ausmass gesunken wie diesen Monat.

Ferien teurer geworden

Der Rückgang auf Monatssicht ist laut BFS auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, unter anderem auf die gesunkenen Preise für Parahotellerie und Hotellerie sowie für Pauschalreisen ins Ausland und den Luftverkehr. Ebenfalls gesunken sind die Mieten von privaten Verkehrsmitteln.

Allerdings sind alle diese genannten Bereiche auf Jahressicht deutlich teurer: Pauschalreisen etwa kosteten im vergangenen Monat 4,9 Prozent mehr als im September 2024, in der Parahotellerie waren es 2,4 Prozent mehr.

Die Preise von Strickwaren für Damen und Herren legten gemäss den BFS-Zahlen derweil auf Monatssicht zu, wie auch jene für Beeren, Wohnzimmer- und Büromöbel. Hier ist die Situation zum Teil aber umgekehrt, indem etwa Beeren oder Damen-Strickwaren (deutlich) billiger waren als vor einem Jahr.

Nicht beunruhigend

Obwohl die September-Inflation leicht unter den Erwartungen ausgefallen ist, sind Ökonomen nicht beunruhigt. Die inländische Inflation bleibe stabil und zeige keine Deflationsgefahren an, meinte etwa Karsten Junius von Safra Sarasin. Zwar sei die importierte Inflation klar im negativen Bereich, was angesichts der Aufwertungstendenz des Franken aber auch normal sei. Wichtig sei, dass sie weitaus nicht so negativ sei wie etwa 2015 und 2020.

«Damit sind negative Leitzinsen der SNB nicht notwendig», glaubt Junius. Die SNB sollte darauf vertrauen können, dass ihre bereits jetzt expansive Geldpolitik über die nächsten Quartale zu höheren Inflationsraten führen werde. Ähnlich sieht das Sophie Altermatt von Julius Bär. Zwar bleibe die Inflation insgesamt tief, die neusten Zahlen würden allerdings nicht darauf hindeuten, dass Zinssenkungen in den negativen Bereich nötig seien. 

Florian Germanier von der UBS seinerseits erwartet im vierten Quartal einen leichten Anstieg der Inflation in den Bereich von 0,4 Prozent. Dies stehe im Einklang mit der SNB-Prognose, entsprechend erwarte er weiterhin einen unveränderten Leitzins von 0 Prozent. Gemäss ZKB-Ökonom Kevin Gismondi dürfte die Nullzinspolitik gar noch für eine längere Zeit Bestand haben.

uh/hr

(AWP)