Dies dürfte vielen Verlagen mit Blick nach vorne zusätzliche Schwierigkeiten bereiten, so Walder weiter. Die fortschreitende Verschiebung der Werbung zu BigTech sieht auch Michael Wanner, CEO von CH Media als grosses Problem.
Zusätzlich zu dieser strukturellen Verschiebung dämpfen 2025 die wirtschaftlichen Unsicherheiten die Werbeausgaben. Das laufende Jahr habe bezüglich Werbevolumen bisher Licht und Schatten gezeigt, so CH-Media-CEO Wanner.
Insbesondere der Februar sei schwach gewesen, fuhr Wanner fort. Ein Stellenabbau stehe in seinem Haus deswegen aktuell aber nicht auf der Agenda - man profitiere von den bereits vorgenommenen Anpassungen. Kosteneffizienz bleibe aber natürlich auch künftig wichtig.
Auch für die NZZ sei die Situation im Werbemarkt insbesondere im ersten Quartal sehr anspruchsvoll gewesen, sagte NZZ-CEO Felix Graf.
Weniger stark betroffen ist dank dem breit diversifizierten Geschäftsmodell Ringier. «Ringier geht es gut», zeigte sich CEO Walder positiv.
TX will stärkere Beschränkung der SRG
Zu den zentralen Gesprächsthemen am ersten Tag des Media Forum zählte die am Morgen angekündigte Vereinbarung zwischen der SRG auf der einen Seite und dem Verlegerverband auf der anderen Seite. Ein Kernbereich der Übereinkunft ist das Online-Angebot der SRG. Hier wolle die SRG SSR Zurückhaltung üben, erklärte Generaldirektorin Susanne Wille.
Im Gegenzug anerkennen die Verleger die Notwendigkeit der SRG, Online-Angebote zu betreiben. Nicht einverstanden damit ist TX-Group-Verleger Pietro Supina. Für ihn müsste die Beschränkung der SRG deutlich weiter gehen. Er anerkenne aber, dass die SRG einen Schritt in die richtige Richtung tue.
«Damit ist ein Viertel des Weges zurückgelegt», so Supino. Er bemängelt unter anderem die angestrebte Beschränkung auf 2400 Zeichen für SRG Online-Artikel. Dies sei viel zu viel. Anders als alle anderen wichtigen Verlage trägt die TX-Group die Vereinbarung denn auch nicht mit.
gab/mk
(AWP)