Selenskyj meinte aber, es sei fair zu fragen: «Wenn sich die eine Seite zurückzieht, wie man es von den Ukrainern verlangt, warum zieht sich die andere Kriegspartei nicht um die gleiche Entfernung in die andere Richtung zurück?»

Offen bleibe ebenfalls, wie diese «freie Wirtschaftszone» verwaltet werde und wie Russland davon abgehalten werden könne, auch eventuell mit Soldaten in Zivilkleidung dennoch weiter vorzudringen. Die Ukraine kontrolliert aktuell noch etwa 30 Prozent der als Donbass bezeichneten ostukrainischen Gebiete Luhansk und Donezk.

Selenskyj bestätigte zugleich, dass der Plan im Gegenzug einen Abzug der russischen Armee aus den Gebieten Sumy, Charkiw und Dnipropetrowsk vorsehe. Für die südukrainischen Regionen Saporischschja und Cherson sei ein Einfrieren entlang der derzeitigen Frontlinie geplant, sagte er.

Gespräche über Sicherheitsgarantien

Selenskyj und sein Team führten zudem Gespräche über Sicherheitsgarantien mit der US-amerikanischen Seite. «Sicherheitsgarantien gehören zu den wichtigsten Elementen für alle weiteren Schritte», sagte der Staatschef gemäss einer Mitteilung. Es müsse konkrete Antworten darauf geben, was die Partner machen werden, falls Russland die Ukraine erneut angreift. Daran werde weiter gearbeitet.

An der Videoschalte nahmen laut Selenskyj von US-amerikanischer Seite Aussenminister Marco Rubio, Verteidigungsminister Pete Hegseth, der Sondergesandte Steve Witkoff und der Schwiegersohn des US-Präsidenten Jared Kushner teil. Zugeschaltet war demzufolge auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte.

Die Ukraine wehrt sich seit fast vier Jahren gegen eine russische Invasion./ast/DP/jha

(AWP)