Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um 2,6 Prozent auf 3,42 Milliarden Franken, wie SGS am Freitag meldete. Das organische Wachstum lag bei 5,3 Prozent. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) nahm um 8,1 Prozent auf 509 Millionen zu, womit sich die Marge klar auf 14,9 von 14,1 Prozent verbesserte. Der Reingewinn lag knapp 18 Prozent höher bei 314 Millionen.
Auf Zielkurs bis 2027
Künftig soll aber noch mehr drin liegen. «Wir haben beim organischen Wachstum im zweiten Quartal den Tiefpunkt erreicht», sagte SGS-Chefin Géraldine Picaud im Rahmen der Zahlenpräsentation mit Blick auf die zuletzt gesehene Verlangsamung beim organischen Wachstum. «Im zweiten Semester erwarten wir wieder eine Beschleunigung.»
Das Management führt die tieferen Werte auf eine hohe Vergleichsbasis zurück - aber auch auf «gezielte Rückzüge aus margenschwachen Verträgen», wie Picaud erklärte. Sie verwies zudem auf Probleme bei Beratungsmandaten in Nordamerika und eine verzögerte Agrarsaison. Im zweiten Halbjahr soll sich das wieder drehen.
Die Zielsetzung für das laufende Jahr wurde daher bestätigt: 5 bis 7 Prozent organisches Wachstum, weitere 1 bis 2 Prozent durch Akquisitionen sowie eine Margensteigerung um mindestens 30 Basispunkte. Dies entspricht auch den jährlichen Wachstumszielen bis 2027 - die ebenfalls bestätigt wurden.
Mit der im Juli angekündigten Übernahme des US-Prüfunternehmens ATS sei man da «einen grossen Schritt» weiter, sagte Picaud. Der Nordamerika-Umsatz steige damit auf über 1,5 Milliarden Dollar - also auf bereits rund 80 Prozent des Zielwerts bis 2027.
Dynamisch entwickelten sich auch die beiden Fokusbereiche Sustainability und Digital Trust: Die Nachhaltigkeitsdienstleistungen legten im ersten Halbjahr um 19 Prozent zu, das Geschäft im Bereich Digital Trust um 20 Prozent. In beiden Segmenten sieht sich SGS damit auf Kurs, die bis 2027 angestrebten Zusatzumsätze von 600 Millionen bzw. 200 Millionen Franken zu erreichen.
Börse bleibt skeptisch
Der Applaus an der Börse bleibt dennoch aus. Analysten anerkennen zwar die solide operative Leistung und sehen beim organische Wachstum ihre Erwartungen leicht übertroffen. Gleichzeitig bemängeln einige, dass die Guidance nicht erhöht wurde. Auch sei die vom Management stark thematisierte ATS-Übernahme an der Börse bereits weitgehend eingepreist, heisst es.
Die SGS-Aktie zeigte sich am Freitagmorgen denn auch volatil und hat bereits mehrfach das Vorzeichen gewechselt. Um 11.10 Uhr notiert sie mit 84,44 Franken wieder um 0,8 Prozent im Plus. Ein Befreiungsschlag ist das nach dem bisherigen Minus im laufenden Jahr von 8 Prozent aber noch nicht.
jl/ra
(AWP)