Rose reagierte damit auf Kritik bezüglich eines Bruchs von Vertraulichkeit, als sie kürzlich mit einem BBC-Reporter über die Gründe für die Schliessung des Kontos von Farage gesprochen hatte. Sie hatte zudem dabei den Eindruck erweckt, die Schliessung sei rein aus finanziellen Gründen erfolgt, weil Farage angeblich nicht mehr genügend Einlagen bei der Luxus-Bank Coutts hatte. Coutts gehört zur NatWest-Gruppe.
Wie Farage aus internen Bank-Dokumenten, deren Herausgabe er erzwungen hatte, in der vergangenen Woche nachweisen konnte, waren die Gründe für die Kontoschliessung nicht allein finanziell. Daraus ging hervor, dass sich das Geldhaus Sorgen machte um seine Reputation mit dem Rechtspopulisten Farage als Kunden.
Farage beklagte sich über politische Diskriminierung und machte geltend, er habe Schwierigkeiten, überhaupt ein Konto zu bekommen. Er erhielt Rückendeckung von der Regierung. Selbst Premierminister Rishi Sunak äusserte sich in der Angelegenheit und kündigte an, die Regeln für Kontoschliessungen zu verschärfen.
Finanz-Staatssekretär Andrew Griffiths begrüsste am Mittwoch den Rücktritt der Bank-Chefin. "Das wäre nie passiert, wenn NatWest sich nicht herausgenommen hätte, das Konto von jemandem aufgrund dessen legaler politischer Ansichten zu schliessen. Das war und ist immer inakzeptabel", twitterte der konservative Politiker. Die NatWest-Gruppe musste infolge der Finanzkrise von 2008 von der Regierung gerettet werden, die noch immer grösster Anteilseigner an dem Finanzinstitut ist./cmy/DP/mis
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"Am Rande des im Jahr 2002 in New York durchgeführten Weltwirtschaftsforums am 3. Februar 2002 gewährte Breuer Bloomberg TV ein Interview zur finanziellen Situation der Kirch-Gruppe, das einen Tag später in Deutschland ausgestrahlt und als Textnachricht verbreitet wurde. Auf die Frage nach dem Kreditengagement der Deutschen Bank erläuterte Breuer zunächst, dass die Forderungen der Bank „im mittleren Bereich“ lägen „und voll gesichert durch ein Pfandrecht auf Kirchs Aktien am Springer-Verlag“ seien. Der Bank könne eigentlich nichts passieren. Auf die weitere Frage, ob man Kirch helfen werde, weiterzumachen, antwortete er:
„Das halte ich für relativ fraglich. Was alles man darüber lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder gar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen. Es können also nur Dritte sein, die sich gegebenenfalls für eine, wie Sie gesagt haben, Stützung interessieren.“
Anfang April 2002 stellte die KirchMedia GmbH & Co. KGaA (KirchMedia) Insolvenzantrag. Im Juni 2002 wurde über das Vermögen mehrerer zum Kirch-Konzern gehörender Gesellschaften, darunter der PrintBeteiligungs GmbH, das Insolvenzverfahren eröffnet. Leo Kirch, Gesellschafter der Unternehmensgruppe, machte die Äußerung Breuers für die Insolvenz verantwortlich. Er wird mit dem Satz zitiert:
„Erschossen hat mich der Rolf.“"
Breuer-Interview
Unter dem Schlagwort Breuer-Interview versteht man die Aussagen in einem Interview des damaligen Vorstandssprechers der Deutschen Bank, Rolf-Ernst Breuer, im Februar 2002 zur finanziellen Lage der Kirch-Gruppe. Das Interview kostete die Deutsche Bank fast eine Milliarde Euro und führte zu einem Strafverfahren gegen Vorstandsmitglieder der Bank.