So wird der Leitindex SMI beim Broker IG vorbörslich mit einem Plus von 0,75 Prozent erwartet. Auch für den deutschen Dax oder den britischen FTSE 100 stellt IG höhere Kurse zur Eröffnung in Aussicht. Die Futures für den US-Markt deuten schon jetzt auf eine feste Eröffnung der Wall Street am Nachmittag hin und auch der US-Dollar zieht an.
Die US-Börsen reagierten am Vorabend auf den Entscheid zunächst ebenfalls positiv und zogen etwas an, sie gaben die Gewinne bis zum Schluss am Mittwoch aber wieder vollständig ab und schlossen sogar im Minus.
Die Frage nach der Grösse des ersten Zinsschritts der US-Notenbank hatte in den vergangenen Tagen für eine erhöhte Unsicherheit bei den Anlegern gesorgt. Während Ökonomen eher von einer 25-Basispunkte-Schritt ausgegangen waren, hatte der Markt in den vergangenen Tagen schon auf den nun erfolgten grösseren Schritt gesetzt.
Mit der Zinswende sollen nun die Ausgaben und die US-Wirtschaft unterstützt werden. Es sei an sich nie darum gegangen ob 25 oder 50 Basispunkte, sondern nur um die Aussagen für den weiteren Zinspfad, kommentiert ein Händler. Und das habe das Fed eine Bild skizziert, nach dem die Wirtschaft immer noch ziemlich gut laufe. Somit habe dieser erste beherzte Zinsschritt nichts mit Panik zu tun gehabt.
Die neuen Leitzinsprojektionen der US-Währungshüter legen nahe, dass sie nun zu gemässigten Schritten tendieren, das heisst jeweils 0,25 Prozentpunkte im November und Dezember. Vielmehr habe Fed-Chef Jerome Powell während der Pressekonferenz angefügt, dass die 50 Basispunkte nicht als neuer Pfad aufgefasst werden sollten, heisst es in einem ersten Kommentar von Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.
«Nach ungehemmten Zinssenkungen klingt dies sicherlich nicht. Der grosse Zinsschritt um 0,50 Prozentpunkte darf deshalb nicht fehlinterpretiert werden: Das Fed bleibt auf einem vorsichtigen Zinssenkungspfad», so der Experte weiter.
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(AWP)