Die Preisstabilität, also eine Teuerung von 0 bis maximal 2 Prozent, ist laut SNB mit dem auf 1,25 Prozent gesenkten Leitzins gewährleistet. So geht sie in ihrer neusten Prognose davon aus, dass die Inflation 2024 bei durchschnittlich 1,3 Prozent zu liegen kommt. Für 2025 und 2026 werden nun Werte von 1,1 und 1,0 Prozent erwartet. Ein Wert von über 2 Prozent wird für kein Quartal im Prognosezeitraum geschätzt.
Damit hat die SNB ihre Prognosen gegenüber der letzten Beurteilung vom März leicht gesenkt. Damals hatte sie - bei einem Leitzins von 1,50 Prozent - noch Jahresdurchschnittswerte von 1,4 Prozent für 2024, 1,2 Prozent für 2025 und 1,1 Prozent für 2026 vorhergesagt.
Raum für weitere Senkung
Der zugrundeliegende Inflationsdruck sei gegenüber dem Vorquartal nochmals gesunken, begründet die SNB die leichte Revision. Dies widerspiegle etwas geringere Zweitrundeneffekte
Die Prognosen der SNB beruhen stets auf der Annahme, dass der SNB-Leitzins über den gesamten Prognosezeitraum beim aktuellen Zinsniveau bleibt. Relativ tiefe Inflationsprognosen erhöhen somit den Spielraum für die Währungshüter, die Zinsen zu senken. Viele Ökonomen erwarten denn auch noch einen weiteren Zinsschritt an einer der nächsten Lagebeurteilungen.
Allmähliche Erholung der Wirtschaft
Beim Wirtschaftswachstum bleibt die SNB für das laufende Jahr bei ihrer bisherigen Einschätzung. Sie prognostiziert weiterhin ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von rund 1 Prozent. Für 2025 erwartet sie ein Wachstum von rund 1,5 Prozent.
In den kommenden Quartalen dürfte sich das moderate Wachstum in der Schweiz fortsetzen, heisst es zur Begründung. In diesem Umfeld dürfte die Arbeitslosigkeit weiter leicht ansteigen und die Auslastung der Produktionskapazitäten leicht sinken. Mittelfristig sollte sich die Wirtschaftsentwicklung laut der SNB gestützt durch eine etwas stärkere Auslandnachfrage schrittweise verbessern.
Diese Prognose unterliege bedeutender Unsicherheit, wobei die Entwicklungen im Ausland das Hauptrisiko darstellten. Genannt werden unter anderem geopolitische Spannungen und eine länger als erwartet erhöht bleibende Inflation im Ausland.
Wie üblich äussert sich die SNB auch zum Hypothekar- und Immobilienmarkt. Darauf habe die Dynamik über die letzten Quartale abgenommen. Die Verwundbarkeit dieser Märkte bestehe aber nach wie vor, so das Communiqué.
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(AWP)