Die BBVA-Aktie verlor am Vormittag zeitweise mehr als drei Prozent an Wert. Um die Mittagszeit gehörte sie mit einem Abschlag von 2,3 Prozent immer noch zu den grössten Verlierern im Eurozonen-Index EuroStoxx 50 .
Die Entwicklung war deutlich von Währungskursen geprägt, denn BBVA ist stark in Schwellenländern wie Mexiko und der Türkei vertreten. Während die Erträge um gut vier Prozent auf 9,1 Milliarden Euro stiegen, zehrten höhere Betriebskosten, Abschreibungen, Steuern und ungünstige Währungskurse die Mehreinnahmen auf. Bei konstanten Währungskursen wäre der Gewinn leicht gestiegen.
Mitte Oktober war BBVA erneut mit dem Versuch gescheitert, die heimische Rivalin Sabadell zu übernehmen. Nur etwas mehr als ein Viertel der Sabadell-Aktionäre nahm das Kaufangebot an. BBVA hatte zuletzt je eine eigene Aktie für jeweils 4,8376 Sabadell-Papiere geboten. Dies entsprach kurz vor dem Scheitern einer Bewertung von gut 16 Milliarden Euro.
Mit der Übernahme hätte BBVA das eigene Geschäft in Spanien deutlich ausgebaut. Zugleich hätte die Bank ihre Abhängigkeit von der Entwicklung in Mexiko, Südamerika und der Türkei verringert, wo sie besonders stark vertreten ist. Vom Gewinn der Bank im dritten Quartal stammten 1,3 Milliarden Euro aus Mexiko und knapp eine Milliarde aus Spanien.
An der Börse kam das Scheitern des Angebots allerdings gut an: Die Marktkapitalisierung von BBVA kletterte seitdem auf rund 100 Milliarden Euro - einen Wert, den sie zuvor nie erreicht hatte./stw/men/stk
(AWP)