Der Konzern schätzt unterdessen, dass die aktuellen US-Zölle ihn jährlich etwa 150 Millionen Dollar kosten dürften - etwa die Hälfte davon könne Diageo durch bereits eingeläutete Massnahmen gut verkraften. Daher sollen weitere Schritte folgen, um die negativen Auswirkungen noch besser abfedern zu können, hiess es. Mehr Details zum Sparprogramm soll es im August mit den Zahlen zum Geschäftsjahr 2024/25 (bis Ende Juni) geben.
Im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal bis Ende März hatten bei Diageo unter anderem negative Währungseffekte einen Grossteil des Wachstums aus eigener Kraft wieder aufgezehrt. Der Umsatz des Herstellers von Guiness-Bier und Spirituosen wie Tanqueray-Gin und Johnnie-Walker-Whisky kletterte zwar um 2,9 Prozent auf knapp 4,4 Milliarden Dollar, organisch aber hatte das Plus 5,9 Prozent betragen. Damit schlug sich der Konzern immerhin besser als von Analysten gedacht. Diageo profitierte nach eigenen Angaben unter anderem von einem starken Geschäft in Nordamerika, wo Grosshändler im Vorfeld der US-Zölle ihre Lager aufgestockt hatten.
Konzernchefin Debra Crew sprach von einem starken organischen Wachstum und sieht Diageo damit auf Kurs zu den bestätigten Jahreszielen. Für die zweite Hälfte des aktuellen Geschäftsjahres rechnet das Unternehmen weiterhin mit einer schrittweisen Verbesserung des organischen Wachstums im Vergleich zur ersten Jahreshälfte. Der organische operative Gewinn dürfte hingegen auch im zweiten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr zurückgehen, wobei das Minus ähnlich wie in der ersten Jahreshälfte ausfallen dürfte.
Im neuen Geschäftsjahr 2025/26 soll dann der Gewinn organisch stärker steigen als der Umsatz. In diesen Prognosen seien die Auswirkungen der Zölle bereits berücksichtigt. Diageo hatte bereits im Februar wegen der Erwartung eines Handelskrieges seine Mittelfristziele kassiert./tav/mne/zb
(AWP)