Die SRG werde das Gebäude an die Hans-Wilsdorf-Stiftung verkaufen, kündigten der Genfer Staatsrat Antonio Hodgers (Grüne), Pascal Crittin, Direktor des Westschweizer Radio und Fernsehens (RTS), sowie Yves Daccord, designierter Präsident der neuen Stiftung, an. Der Kanton Genf ist als Besitzer des Grundstücks beteiligt und gewährt dem Eigentümer ein Baurecht.
Die Stiftung müsse ihr Projekt bis Dezember 2025 noch genauer definieren, sagte Hodgers. Der Tausch werde von öffentlichem Interesse sein und es dem Kanton erlauben, das Gebäude weiterhin völlig unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Die SRG ihrerseits werde ihren Immobilienbestand optimieren, um die Einsparungen zu bewältigen, die sie aufgrund der vom Bundesrat vorgesehenen Gebührensenkung von 335 auf 300 Franken vornehmen müsse.
Das markante RTS-Hochhaus in Genf soll laut Hodgers zu einem «Ort der Konvergenz zwischen öffentlichen und privaten Medien, Forschung und Bürgerinitiativen» werden. Ziel sei es, «aus diesem symbolträchtigen Gebäude einen lebendigen Knotenpunkt im Dienste der Demokratie zu machen».
Mehrere Medienunternehmen sollen dort günstige Arbeitsbedingungen vorfinden, allen voran die RTS. Im Sinne der Zusammenarbeit und der Gegenseitigkeit will die RTS ihre technische Infrastruktur und ihr Know-how im audiovisuellen und digitalen Bereich anderen zur Verfügung stellen.
Die Westschweizer Zeitung «Le Temps» kündigte am Dienstag bereits ihren Umzug in das RTS-Hochhaus an. Die Teams von Heidi.news und Geneva Solutions, die zur Gruppe von «Le Temps» gehören, werden ebenfalls in diese Büros einziehen, wie es in einer Mitteilung von «Le Temps» hiess. Der Umzug soll in den nächsten zwölf Monaten stattfinden.
Der geplante Kauf des Turms durch die Stiftung soll auch Initiativen vereinen, die sich mit der Zukunft der Medien, der Philanthropie und der Qualität der Informationen befassen. Eine Zweigstelle des «Media Forward Fund» und die Initiative «Médias et Philanthropie» der Universität Genf sollen dort ihren Platz finden, neben anderen Akteuren, die sich für die Suche nach nachhaltigen Modellen für das Medienökosystem engagieren würden, hiess es weiter.
(AWP)