Ausserhalb der Landwirtschaft kamen 303 000 Stellen hinzu. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 214 000 neuen Stellen gerechnet. Auch wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten nach oben revidiert - um insgesamt 22 000 Stellen.

Zudem sank die Arbeitslosenquote im März. Sie fiel um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. Analysten hatten den Rückgang im Schnitt erwartet. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen wird mit 6,4 Millionen angegeben. Im längeren Vergleich ist die Arbeitslosigkeit damit weiter vergleichsweise niedrig.

Das Lohnwachstum hat im März etwas angezogen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent. Volkswirte hatten dies im Schnitt erwartet. Der Anstieg im Vormonat wurde von 0,1 auf 0,2 Prozent nach oben korrigiert. Im Jahresvergleich nahm der Lohnauftrieb ab. In dieser Betrachtung betrug der Zuwachs 4,1 Prozent. Im Vormonat waren es noch 4,3 Prozent gewesen.

Der Arbeitsmarktbericht spielt für die Geldpolitik der US-Notenbank eine wichtige Rolle. Mittlerweile wird an den Finanzmärkten eine Zinssenkung erst für den September erwartet. Bisher war man noch vom Juli ausgegangen. «Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinswende doch ein wenig später erfolgt, als bislang angenommen, hat nun jedenfalls zugenommen», schreibt Matthias Krieger, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. Er verweist zudem auch auf den Vorsitzenden der US-Notenbank Jerome Powell. Der hatte angesichts der Stärker der US-Wirtschaft Erwartungen auf baldige Zinssenkungen gedämpft.

«Der gute Arbeitsmarkt ist in gewisser Hinsicht ein Problem für die Fed», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die Notenbank habe Zinssenkungen im Visier und kommuniziere dies auch so. «Doch je besser und je länger die US-Wirtschaft auf ihrem soliden Wachstumspfad bleibt - und hierfür ist nun einmal der Arbeitsmarkt ein guter Indikator - desto mehr stellt sich die Frage, ob überhaupt Zinssenkungen notwendig sind», so Gitzel. Es könnten sogar Zinserhöhungen notwendig werden, auch wenn das nicht das Hauptszenario sei.

Der US-Dollar legte nach der Veröffentlichung der Daten zu allen wichtigen Währungen zu. Die Kurse von US-Staatsanleihen gerieten merklich unter Druck. Die Aktienmärkte in Europa wurden hingegen nicht zusätzlich belastet./jsl/jkr/he

(AWP)