Wie bereits in den vergangenen Monaten haben einmal mehr schwankungsanfällige Grossaufträge die Entwicklung verzerrt. Ohne die Grossaufträge wäre der Rückgang im Januar deutlich schwächer ausgefallen und hätte nach Angaben des Bundesamtes nur 2,7 Prozent betragen.
«Vor allem aus dem Inland gingen im Januar mit einem Minus von 13,2 Prozent spürbar weniger Bestellungen ein», heisst es in einer Stellungnahme des Bundeswirtschaftsministeriums. Im Dezember war es noch infolge von Grossaufträgen zu einer kräftigen Zunahme um 14 Prozent gekommen. Die Aufträge aus dem Ausland gingen im Januar vergleichsweise geringfügig um 2,3 Prozent zurück.
Die negative Entwicklung im Monatsvergleich ist den Angaben zufolge auf deutliche Rückgänge von Neuaufträgen im Maschinenbau sowie im sonstigen Fahrzeugbau zurückzuführen. In diesen Bereichen seien allerdings im Vormonat mehrere Grossaufträge verzeichnet worden. Auch der Rückgang des Auftragseingangs im Bereich Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen habe belastet. Positiv habe sich hingegen der Anstieg der Auftragseingänge im Bereich Herstellung von elektronischen Ausrüstungen ausgewirkt.
Im Jahresvergleich sanken die Aufträge im Januar um 2,6 Prozent. Analysten hatten hier mit einem Anstieg um 2,6 Prozent gerechnet. Im weniger schwankungsanfälligen und damit aussagekräftigeren Dreimonatsvergleich gingen die Ordereingänge im Verarbeitenden Gewerbe um 2,4 Prozent zurück.
Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg wies darauf hin, dass es ohne Grossaufträge im Dreimonatsvergleich ein leichtes Plus gegeben habe. Er beschrieb den Auftragseingang der vergangenen Monate als einen «volatilen Seitwärtslauf auf niedrigem Niveau»./jkr/jha/
(AWP)