Wien, 11. Mai (Reuters) - Österreichs größter Stromkonzern Verbund hat im ersten Quartal von den stark gestiegenen Terminmarktpreisen auf dem Großhandelsmarkt für Strom profitiert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei um 18,7 Prozent auf 967,3 Millionen Euro gestiegen, teilte der in Europa zu den größten Erzeugern von Strom aus Wasserkraft zählende Konzern am Donnerstag mit. Unter dem Strich legte der Gewinn um 2,8 Prozent auf 529,0 Millionen Euro zu.

Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis bei der Eigenerzeugung aus Wasserkraft sei um 88,9 Euro je Megawattstunde (MWh) auf 202,8 Euro je MWh gestiegen. Zudem sei die Erzeugung aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen gewachsen, insbesondere aus der Inbetriebnahme in Spanien, erklärte der Konzern. Negativ wirkte hingegen die deutlich geringere thermische Erzeugung und der negative Ergebnisbeitrag des Segments Absatz, bedingt unter anderem durch die hohen Beschaffungskosten. Zudem hätten die in Österreich und Deutschland seit Dezember wirksamen Maßnahmen zur staatlichen Gewinnabschöpfung das Ergebnis belastet, hieß es. Konkrete Angaben machte das Unternehmen dazu aber nicht.

Für das Gesamtjahr 2023 rechnet der mehrheitlich im Staatsbesitz stehende Konzern mit einem Ebitda zwischen rund 3,7 und 4,3 Milliarden Euro sowie mit einem Konzernergebnis zwischen rund 2,0 und 2,4 Milliarden Euro. Die Ausschüttungsquote sei zwischen 45 und 55 Prozent geplant. Der Ausblick und die Angabe über die voraussichtliche Ausschüttungsquote würden jedoch nur unter dem Vorbehalt keiner weiteren negativen Auswirkungen von möglichen energiepolitischen Maßnahmen zur Abschöpfung von Gewinnen gelten. Erst am Vortag hatte die österreichische Bundesregierung angekündigt, die Gewinnabschöpfung bei Energiekonzernen auszuweiten, sollten die Energieversorger nicht rasch die Preise senken. (Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)