Grundsätzlich ist ein Grossteil der Investoren zwar bereit, kurzfristig auf Rendite zu verzichten, um Investitionen in die Nachhaltigkeit zu tätigen. Doch die zunehmende Regulierung durch Behörden macht der Immobilienbranche zu schaffen. Dies zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie «Alice - raus aus dem Wunderland» der Hochschule Luzern.

Derzeit beträgt die durchschnittliche Immobilienquote bei Pensionskassen in der Schweiz 24,3 Prozent und bleibt damit hinter Aktien und Obligationen weiterhin eine der wichtigsten Anlageklassen. Und die Anleger wollen ihren Immobilienanteil in Zukunft erhöhen. Bei der Hypothekarvergabe sei das Wachstum bei Pensionskassen signifikant grösser als bei Banken.

Doch 92 Prozent aller Befragten empfinden die Komplexität und Dauer der Prozesse bei Behörden als besonders einschränkend, wenn es ums Bauen geht. Auch Einsprachen (81 Prozent), Bauordnungen und Gestaltungspläne (81 Prozent) sowie der Mieterschutz (79 Prozent) und der Lärmschutz (>50 Prozent) sowie die Raumplanung (50 Prozent) machten den Anlegern zu schaffen, so die Studie.

Verdrängung in die Agglomeration

Als Folge werden Sanierungen und Wohnungsneubauten künftig vermehrt in der Agglomeration und auf dem Land (86 Prozent der Befragten) getätigt. Zudem würden Sanierungen, die oft wirtschaftlich nicht mehr tragbar seien, aufgeschoben (74 Prozent). Dies führe zu geringerer Quantität beim Wohnungsangebot und zu höheren Mieten in urbanen Räumen, wo ein Nachfrageüberhang bestehe. Zudem sinke der Wohnkomfort für Bewohner, wenn die Sanierungen fehlten.

Für die Studie wurden 208 Investoren aus der Schweiz befragt. Darunter Pensionskassen, Versicherungen, Anlagestiftungen und Fonds.

pre/ra

(AWP)