In der Studie der fortgeschrittenen Phase III wurde zudem die Wirksamkeit bei Kniearthrose getestet, einer Erkrankung, die meist eng mit krankhaftem Übergewicht (Adipositas) verbunden ist. Laut einer Fragebogenumfrage verzeichneten die Teilnehmer eine Verringerung der Knieschmerzen um mehr als 62 Prozent.

Diese Ergebnisse übertrafen die Erwartungen von Analysten. Branchenkenner hatten einen Gewichtsverlust von etwa 20 bis 23 Prozent erwartet und eine Verringerung der Knieschmerzen um mindestens 50 Prozent. Einige Patienten hätten so viel Gewicht verloren, dass sie sich entschlossen, aus der Studie auszusteigen, hiess es von Lilly. Der Konzern zeigte sich zuversichtlich, dass das Medikament eine wichtige Behandlungsoption für übergewichtige Menschen werden kann, die unter zahlreichen weiteren Komplikationen wie etwa Kniearthrose leiden. Im kommenden Jahr werden weitere Resultate erwartet.

Mit Blick auf das Konkurrenzprodukt Cagrisema vom dänischen Wettbewerber Novo Nordisk gaben unterdessen die JPMorgan-Analysten vorerst Entwarnung. Anders als befürchtet, übertrumpfe Retatrutid Cagrisema nicht sichtbar, sondern das Gewichtsabnahmeprofil beider Wirkstoffe sei ähnlich, hiess es. Für eine exakte Beurteilung sollten aber besser die im zweiten Quartal anstehenden Studiendaten von Lilly abgewartet werden, schrieben die Experten./tav/err/jha/

(AWP)