«Es tut mir leid, dass ich kein Flugzeug für Sie habe», scherzte Ramaphosa. Zuvor hatte Trump ihn mit unbelegten Vorwürfen, dass Südafrika «Genozid» an weissen Bauern begehe, überzogen. «Ich wünschte, Sie hätten eines», konterte Trump die Flugzeug-Bemerkung und erntete Gelächter. «Wenn Ihr Land der Luftwaffe der Vereinigten Staaten ein Flugzeug anbieten würde, würde ich es annehmen», fügte der Republikaner hinzu.
Hintergrund ist, dass Trumps Regierung trotz scharfer Kritik ein teures Flugzeug als Geschenk von der Führung in Katar annimmt. Während des Treffens von Trump und Ramaphosa teilte das Pentagon mit, es akzeptiere in Übereinstimmung mit allen Regeln und Vorschriften eine Maschine vom Typ Boeing 747, die für Trump zum Regierungsflieger Air Force One aufgerüstet werden soll. Berichten zufolge hat das Flugzeug einen Wert von etwa 400 Millionen US-Dollar (derzeit 355 Millionen Euro).
Trump geht Journalisten verbal an
Das teure Geschenk eines ausländischen Partners wirft rechtliche und ethische Fragen auf. Trump wurde während des Treffens mit Ramaphosa von einem NBC-Journalisten auf das Flugzeug angesprochen und echauffierte sich darüber - auch weil die Frage auf Videoaufnahmen folgte, die Trump zeigen liess, um seine «Genozid»-Vorwürfe gegen Südafrika zu untermauern. NBC wolle vom Thema ablenken, sagte der US-Präsident.
«Sie haben nicht das Zeug zum Reporter. Sie sind nicht klug genug», ging Trump den Journalisten Peter Alexander an. Es sei eine «sehr schöne Sache», dass die USA das Flugzeug bekommen würden. Die Leitungsebene des Senders solle «untersucht werden», schimpfte Trump weiter. «Sie sind so schrecklich... wie sie diesen Sender leiten.» An den Reporter gerichtet sagte der Republikaner: «Sie sind eine Schande.» Weitere Fragen Alexanders untersagte er.
(AWP)