Die Swatch-Inhaberaktien gewinnen am Donnerstag 2,8 Prozent auf 140,95 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI steht zeitgleich mit 0,60 Prozent im Plus. Swatch hatten allerdings 2024 knapp 28 Prozent verloren und standen bis zum Vorabend im bisherigen Jahresverlauf 2025 weitere 17 Prozent im Minus. Im Hoch im März 2023 erreichten sie noch Kurse von über 340 Franken.
«Wie befürchtet ein weiteres Halbjahr mit viel Sand im Uhrwerk», heisst es bei der ZKB zur jüngsten Zahlenvorlage. Die Umsatz- und Gewinnentwicklung sei «klar unter den Erwartungen ausgefallen». Der zuständige Analyst verweist aber gleichzeitig auch darauf, dass Swatch eine weitere Reduktion der Lagerbestände bei den chinesischen Detailhändlern erwarte und damit eine Erholung der Bestellungen. Das Management sei allerdings für seine jeweils optimistischen Prognosen bekannt.
Derweil bemühe sich die Swatch-Gruppe die Kosten unter Kontrolle zu haben, so der ZKB-Experte weiter. Das Ausmass des Umsatzrückgangs sei seines Erachtens nach jedoch für das Management überraschend gewesen, weshalb es trotz bereits tiefer Vorjahresbasis zu einem weiteren Margenrückgang gekommen sei. Für die Aktie verweise der Trend unverändert in die falsche Richtung. Positive Kurstreiber wären Veränderungen beim Management und bei der Strategie sowie tatsächlich eine künftige Verbesserung im schwierigen Markt China.
Das Swatch-Management erwarte, dass sich zahlreiche Produkteinführungen insgesamt positiv auswirken, heisst es zudem bei Vontobel. Die Markterwartungen müssten dem zuständigen Analysten zufolge jedoch deutlich nach unten korrigiert werden. Das Unternehmen stehe vor der dringenden Notwendigkeit, wieder ein positives Wachstum zu erzielen und vor allem einen positiven freien Cashflow zu erreichen.
Derweil zeigten die Exportdaten vom Juni, dass sich die Ausfuhren von Schweizer Zeitmessern nach China leicht erholt haben. Die Uhrenexporte in das Land legten Laut dem Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) im Jahresvergleich um 6,1 Prozent zu, blieben aber gemessen an den Vor-Krisenwerten weiterhin deutlich abgeschlagen. Damit habe China die «Negativwachstumsphase» durchbrochen, kommentiert der Vontobel-Experte. Das stehe im Einklang den Aussagen von Swatch.
ys/ra
(AWP)