Der schwache Konsum in der Region China, Hong Kong und Macau SAR und den von chinesischen Touristen stark abhängigen südostasiatischen Märkten habe sich weiterhin negativ auf die Verkäufe und Resultate ausgewirkt. Das Grosshandelsgeschäft im Grossraum China ging um über 30 Prozent zurück, auch wegen der Schliessung von Läden Dritter, so Swatch. Der Retail erlitt ein Minus von 15 Prozent.
Derweil sei der Anteil der Region am Gesamtumsatz der Gruppe in den vergangenen 18 Monaten auf 24 Prozent von zuvor 33 Prozent gesunken. Ausserdem rechne Swatch für das zweite Halbjahr mit einer leichten Verbesserung des Konsums in China. Erste positive Signale seien vor allem im Online-Handel und in der Reduzierung der Lager bei den Händlern sichtbar.
Nordamerika mit zweistelligem Wachstum
Die USA, Mexico und Kanada wuchsen im ersten Semester 2025 indes zweistellig. Insbesondere die Marken Omega, Longines, Rado, Tissot und Hamilton hätten Marktanteile gewonnen, und auch die Marke Swatch habe die Vorjahreszahlen übertroffen. Indien verzeichnete ein Umsatzplus von über 20 Prozent zum Vorjahr.
Japan habe Umsätze auf dem Niveau des Rekordjahres 2024 erreicht. «Sehr gut» hätten sich auch die Verkäufe im Mittleren Osten und in Australien entwickelt. In der Schweiz kam es zu einer leichten Umsatzeinbusse wegen des sehr starken Schweizer Frankens, während die übrigen europäischen Märkte einen stabilen Umsatz erzielten.
Talente gehalten und keine Kurzarbeit
In der Produktion erlitt Swatch ein stark negatives operatives Resultat, weil die Produktionskapazitäten und Arbeitsplätze in der Schweiz bewusst aufrechterhalten wurden. «Die teilweise tiefen Bestellungen, sowohl von Dritten wie auch von den Konzernmarken, führte zu einem Umsatzrückgang und stark negativen operativen Resultaten im Produktionsbereich», erklärte das Unternehmen.
Der Konzern verzichte bewusst darauf, qualifiziertes Personal zu entlassen, «nur» um die finanziellen Auswirkungen zu reduzieren. Die Produktionsgesellschaften hätten auch keine Kurzarbeit eingeführt. Swatch-CEO Nick Hayek betont regelmässig, Massnahmen zur Reduzierung der Personalkosten in einer Schwächephase zu vermeiden, um die Talente in dem zyklischen Geschäft für Zeiten des Aufschwungs zu sichern.
Der Personalbestand nahm laut Mitteilung vom Donnerstag im ersten Halbjahr durch natürliche Fluktuationen um 1,9 Prozent ab und betrug per Ende Juni knapp 32'000 Personen nach rund 32'500 Ende 2024.
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(AWP)