Bis gegen 9.50 Uhr verlieren die Titel 6,0 Prozent auf 550,80 Franken, während der Gesamtmarkt (SMI) nur hauchdünn im Minus steht. Damit geben die Titel in etwa den Gewinn der letzten drei Wochen wieder ab. Seit Jahresbeginn hatten sie bisher 23 Prozent im Plus gelegen.
Damit dürften einige Anleger die verfehlten Erwartungen zu Gewinnmitnahmen genutzt haben. Man könnte auch sagen: Gut ist nicht gut genug. Denn Swiss Life konnte zwar nach neun Monaten sowohl das Prämienvolumen als auch die Fee-Erträge steigern, aber nicht in dem Ausmass, das im Vorfeld erwartet worden war.
Die Prämien blieben dabei gar hinter den pessimistischsten Schätzungen zurück, was in Analystenkreisen nicht zuletzt dem starken Franken zugeschrieben wird. Auch das Nettoneugeld im Asset Management und die SST-Quote sorgten bei einigen Analysten für Enttäuschungen.
Es gibt aber auch wohlwollende Stimmen. Nach pessimistischer Lesart habe Swiss Life die Erwartungen verfehlt, nach optimistischer sei das Unternehmen dagegen auf dem richtigen Weg, heisst es etwa im Kommentar der Bank Vontobel. Der zuständige Analyst erachtet die Zahlen damit zwar nicht als «grossartig», aber gut genug, um seine Kaufempfehlung zu untermauern.
Der Strukturwandel hin zu einem stärkeren Fee-Geschäft werde die Eigenkapitalrendite weiter steigern, schreibt er. Zudem erwartet er weitere Dividendenerhöhungen und verweist auf eine starke Solvabilität und die laufenden Aktienrückkäufe.
Auch die ZKB hält am Rating «Übergewichten» fest und bescheinigt dem Versicherer nach neun Monaten «insgesamt eine vorteilhafte» Entwicklung. Überhaupt zeigen die Ratings der Analysten ein überwiegend positives Bild. Gemäss AWP-Analyser haben acht Analysten ein «Buy»-Rating, während fünf die Aktien als «neutral» einstufen. Zum Verkauf rät niemand. Ob das so bleibt, wird sich zeigen.
jl/tv
(AWP)