Um 11.25 Uhr verlieren Swiss Steel 16 Prozent auf 3,20 Franken, im bisherigen Tagestief waren es sogar 20 Prozent weniger. Damit setzt sich der seit Monaten anhaltende Abwärtstrend der Aktien beschleunigt fort. Auf Jahressicht haben die Titel inzwischen rund 80 Prozent an Wert verloren.

Am Wochenende hatten sowohl die «NZZ am Sonntag» als auch die «SonntagsZeitung» berichtet, dass sich die finanzielle Situation von Swiss Steel weiter zugespitzt habe. Den Berichten zufolge stehe das Unternehmen kurz vor dem Kollaps. In Bankenkreisen sei deshalb bereits die Frage aufgeworfen worden, ob der Stahlkocher im kommenden Frühjahr die Kreditbedingungen einhalten könne.

Erst im April hatte sich Swiss Steel mit einer Kapitalerhöhung frisches Geld beschafft. Noch verbrennt das Unternehmen aber weiter Geld, so resultierte etwa zum Halbjahr ein operativer Fehlbetrag (EBITDA) von rund 21 Millionen Euro.

Vor allem die schlechte Entwicklung der deutschen Automobilindustrie belastet Swiss Steel. So sei die Auslastung der deutschen Werke gering, was zu hohen Verlusten führe.

Laut der «NZZ am Sonntag» wird im Markt spekuliert, dass bald erneut eine Kapitalerhöhung nötig sein wird. Dabei sei fraglich, ob dann Hauptaktionär Martin Haefner wieder einspringen werde. Dieser hatte Anfang Jahr noch vehement für die jüngste Kapitalerhöhung geworben und diese auch mehrheitlich selbst getragen.

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(AWP)