Unter dem Strich sackte der Reingewinn von Januar bis September um 23 Prozent auf 988 Millionen ab, wie die Swisscom am Donnerstag in einem Communiqué bekannt gab. Weniger stark fiel der Rückgang beim operativen Ergebnis aus.
Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen nach Abzug der Leasingkosten (EBITDAaL) sank auf 3,78 Milliarden Franken. Das ist ein Rückgang um 4,8 Prozent im Vergleich zu den Pro-Forma-Zahlen, wenn Vodafone Italia schon im Vorjahr zur Swisscom gehört hätte.
Neben den Kosten für die Integration der 8-Milliarden-Euro schweren Akquisition von Vodafone Italia lastete die weitere Erosion im Telekomgeschäft auf dem Betriebsergebnis. Zudem sorgte die Frankenstärke für Gegenwind.
93 Millionen Kosten gestemmt
Insgesamt musste die Swisscom in den ersten neun Monaten 93 Millionen Euro an Integrationskosten schultern. Und die grossen Kostenblöcke kommen erst noch auf den Schweizer Konzern zu.
Im Schlussquartal dürften die Aufwendungen für die Eingliederungen nochmals gut 100 Millionen Euro betragen. Bis 2027 rechnet die Swisscom mit Gesamtintegrationskosten von rund 700 Millionen Euro.
Synergien noch verhalten
Auf der anderen Seite konnte die Swisscom erst 36 Millionen Euro an Synergien herausholen, bis Ende Dezember sollen es rund 60 Millionen Euro sein. Die Integration von Vodafone Italia schreite wie geplant voran, hiess es. So verlaufe etwa die Migration der Mobilfunkkunden von der Mailänder Swisscom-Tochter Fastweb auf das Mobilfunknetz von Vodafone Italia wie geplant und soll bis Ende Jahr abgeschlossen sein.
Der grosse Schub kommt im nächsten Jahr: Wenn die Migration der Fastweb-Kunden auf das Vodafone-Mobilfunknetz abgeschlossen ist, profitiert die Swisscom in grossem Stil. Dann sollen rund 240 Millionen Euro an Synergien erzielt werden. Gesamthaft will der Konzern ab 2029 Synergien von rund 600 Millionen herausholen.
Noch leidet aber die Profitabilität in Italien. Der Betriebsgewinn fiel im Vergleich zu den pro Forma-Zahlen des Vorjahres um knapp 11 Prozent. Besonders deutlich war der Rückgang im Privatkundengeschäft.
Dafür ging die Abdeckung nach oben: Per Ende September 2025 deckte Fastweb + Vodafone etwas mehr als die Hälfte der italienischen Haushalte und Geschäfte mit Glasfasern ab. Derweil erreichte das Mobilfunknetz 87 Prozent der Bevölkerung mit 5G.
Einsparungen machen Umsatzverlust wett
In der Schweiz ging die Erosion im Telekomgeschäft weiter. Davon konnte mehr als die Hälfte des Umsatzrückgangs mit Einsparungen aufgefangen werden, so dass der Betriebsgewinn beinahe stabil blieb.
Bis Ende September hat die Swisscom die Kosten in der Schweiz um rund 50 Millionen Franken gesenkt, womit das Jahresziel praktisch erreicht wurde. Viele weitere Einsparungen seien im Schlussquartal nicht mehr zu erwarten, sagte Konzernchef Christoph Aeschlimann.
Im laufenden Jahr rechnet die Swisscom mit einem Umsatz am unteren Rand der Zielspanne von 15,0 bis 15,2 Milliarden Franken. Grund dafür sei der Rückgang bei den Geräteverkäufen. Es sei sogar nicht ausgeschlossen, dass der Umsatz unter die Marke von 15 Milliarden rutschen könnte, sagte Aeschlimann.
Nach neun Monaten hat die Swisscom einen Konzernumsatz von 11,18 Milliarden Franken beisammen. Das ist ein Minus auf vergleichbarer Basis von 2,1 Prozent.
Mit den Zahlen hat die Swisscom die Erwartungen der Finanzgemeinde beim Umsatz erfüllt und bei den Gewinnzahlen übertroffen. Die Investoren reagierten erfreut. Die Aktie legte um 3,2 Prozent zu, während der Gesamtmarkt SMI nachgab.
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(AWP)