Der Zeitpunkt für diesen Schritt sei für alle Beteiligten ideal, teilte die Post-Tochter am Freitag mit. Mit nur einem Eigentümer könne Yuh künftig effizienter und gezielter weiterentwickelt werden. Postfinance wolle sich verstärkt auf den Ausbau ihrer strategisch zentralen Geschäftsfelder konzentrieren.

«Vor vier Jahren waren Neobanken noch Exoten. Da hatte sich ein gemeinschaftlicher Aufbau angeboten», sagte Swissquote-Chef Marc Bürki rückblickend im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Mittlerweile sei im Banking aber «alles etwas ineinandergeflossen». Da sei es einfacher, wenn Yuh nur einen Besitzer habe. Der Deal habe sich also «auf natürliche Weise ergeben.»

Yuh-App wird weiter ausgebaut

Swissquote betonte in dem Communiqué, dass Yuh das eigene Angebot optimal ergänze. Mitte 2025 zählte die App 342'369 Kundenkonten mit verwalteten Vermögenswerten von insgesamt 3,2 Milliarden Franken.

Unter Einbezug von Yuh betreue Swissquote damit nun 1,05 Millionen Kundenkonten. Yuh ist bekannt dafür, in vielen Bereichen günstiger zu sein als Swissquote, vor allem für Einsteiger und Nutzer mit einfachen Bedürfnissen.

Ein Umzug der Yuh-Kunden auf die Plattform der Mutter sei aber nicht geplant, betonte Bürki. Im Gegenteil: «Die Yuh-App bleibt bestehen und die Produktepalette wird weiter ausgebaut. Für die Kunden ändert sich also nichts.»

Yuh mit 180 Millionen bewertet

Auch für die Mitarbeitenden von Yuh soll sich nach den Worten Bürkis nichts ändern, wenngleich in dem Communiqué von Synergien die Rede ist, die genutzt werden könnten. Laut dem Swissquote-CEO arbeiten heute 70 Personen für die Finanz-App - und angesichts der weiteren Wachstumspläne werde die Zahl künftig steigen.

Die Transaktion bewertet Yuh mit 180 Millionen Franken. Ein Teil des Kaufpreises wurde von Swissquote in Form von eigenen Aktien bezahlt. Davor hatte Postfinance zuletzt eine Beteiligung von knapp 5,3 Prozent an Swissquote gemeldet.

Die Transaktion wurde von den zuständigen Behörden bereits genehmigt, erklärte Postfinance.

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(AWP)