CDU-Chef Friedrich Merz erneuerte ebenfalls seine Aufforderung an die Bundesregierung, der Ukraine alle für den Abwehrkampf nötigen Waffen zur Verfügung zu stellen. Bisher beteuere die Bundesregierung nur, sie werde der Ukraine so lange wie nötig helfen, sagte der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag in einem Videointerview der Deutschen Presse-Agentur. «Ich würde gerne die Formulierung hören: Wir helfen der Ukraine mit allen Mitteln, die wir zur Verfügung haben, damit wir wirklich ein baldiges Ende dieses schrecklichen Krieges sehen.» Die Ukraine müsse den Krieg gewinnen, «und zwar so gewinnen, dass Russland keinen Sinn mehr darin sieht, ihn militärisch fortzusetzen», betonte Merz.

Neben Berlin gab es in vielen weiteren deutschen Städten Veranstaltungen zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns. In Köln kamen nach Veranstalterangaben am Samstag rund 6000 Menschen zu einer Demonstration in der Nähe des Doms. Auch Politiker nahmen teil, darunter die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin, Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne), und NRW-Europaminister Nathanael Liminski (CDU). In Saarbrücken demonstrierten laut Polizei rund 2000 Menschen für ein Ende des Krieges. In München kamen der Polizei zufolge ebenfalls rund 2000 Teilnehmer zu einer Demo unter dem Motto «Gemeinsam gegen den Krieg - 2 Jahre des grossen Krieges». Unter anderem in Frankfurt am Main, Jena, Weimar, Hannover, Potsdam und Kassel gab es Demonstrationen und Kundgebungen mit laut Polizei je dreistelligen Teilnehmerzahlen.

Russland war am 24. Februar 2022 mit Tausenden Soldaten in das Nachbarland einmarschiert. Seither sind Zehntausende Menschen getötet oder verletzt worden, darunter Tausende Zivilisten in der Ukraine. Derzeit beherrscht Russland etwa ein Fünftel des Territoriums der Ukraine.

Einer Umfrage zufolge fürchtet eine Mehrheit der deutschen Bürgerinnen und Bürger eine Ausweitung des Krieges in der Ukraine auf das Gebiet des westlichen Verteidigungsbündnisses Nato. 61 Prozent vertreten diese Ansicht, ermittelte eine Insa-Befragung im Auftrag der «Bild am Sonntag». 31 Prozent hingegen sind der Meinung, dies werde wohl nicht passieren./ah/DP/jha

(AWP)