Der Abschluss sei noch für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) geplant, hiess es weiter. Die zuständigen Behörden sowie der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp müssen der Transaktion noch zustimmen. Zudem werde über die Übernahme von weiteren 30 Prozent am Stahlgeschäft verhandelt. Ziel sei weiterhin die Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens, an dem beide Partner je 50 Prozent halten.

Mit der Erweiterung des Gesellschafterkreises und der Neuausrichtung stehe Thyssenkrupp Steel Europe am Beginn eines mehrjährigen Prozesses mit dem Ziel einer vollständigen unternehmerischen Eigenständigkeit, teilte der Konzern weiter mit. Auf die bestehenden Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge habe die Transaktion keinen Einfluss.

«Unser Ziel ist ein Zukunftskonzept, das zu wirtschaftlicher Selbstständigkeit und unternehmerischem Erfolg von Thyssenkrupp Steel führt, den Anforderungen des Klimaschutzes entspricht, betriebsbedingte Kündigungen vermeidet und eine breite Akzeptanz findet», kommentierte Konzernchef Miguel López. EPCG erwerbe «bewusst zum jetzigen Zeitpunkt und zu den aktuellen Marktbedingungen 20 Prozent des Stahlbereiches, um an der Gestaltung und Neuausrichtung von Thyssenkrupp Steel aktiv mitzuwirken».

Thyssenkrupp hatte Ende November Verhandlungen mit Kretinsky über dessen Einstieg ins Stahlgeschäft öffentlich gemacht. Konzernchef López erhofft sich dadurch eine Lösung bei den zu erwartenden höheren Energiekosten im Zusammenhang mit dem Umbau hin zu einer weniger klimaschädlichen Produktion.

Im vergangenen Geschäftsjahr musste Thyssenkrupp Milliarden auf das Stahlgeschäft abschreiben, das unter einer schwachen Nachfrage sowie gesunkenen Preisen gepaart mit höheren Kosten leidet. Thyssenkrupp hatte vor Kurzem den Abbau von Kapazitäten am Standort Duisburg angekündigt, der auch zu einem weiteren Stellenabbau führen wird./nas/zb/jha/

(AWP)