Der Zementhersteller Holcim werde im ersten Quartal 2024 einen Umsatz von 5,648 Milliarden Franken erzielt haben, erwarten zehn von AWP befragte Analysten. Damit dürfte Holcim 77 Millionen Franken weniger erwirtschaftet haben als im entsprechenden Vorjahresquartal. Der Gewinn vor Zinsens und Steuern (EBIT) werde, so die Analysten weiter, von 493 auf 510 Millionen Franken gestiegen sein.

Holcim dürfte damit ein solides erstes Quartal vorlegen und die Finanzziele für das Gesamtjahr bestätigen. Die Analysten rechnen mit einer besseren operativen Marge. So dürfte das Geschäft auf vergleichbarer Basis zugelegt haben. Die Wachstumssparte Lösungen & Produkte profitiert seit Herbst wieder von steigenden Bestellungen der Dachdecker, die im letzten Jahr ihre Lager geleert hatten. Zudem stützen Firmenkäufe den Umsatz. Auf der anderen Seite wird der starke Franken aufs Ergebnis gedrückt haben.

Des weiteren fand Ostern in diesem Jahr im ersten Jahresviertel statt, was die Entwicklung leicht gebremst haben dürfte. Allerdings ist das erste Quartal wegen des Winters auf der Nordhalbkugel das kleinste Quartal von Holcim. Der Feiertagseffekt wird sich dann im zweiten Quartal umgekehrt auswirken. Den Konzerngewinn gibt das Unternehmen an ungeraden Quartalen nicht bekannt.

Konzernchef strebt Rekordjahr an

Holcim geht mit Schwung ins letzte Jahr als weltumspannender Baustoffkonzern: Vor der Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts im Jahr 2025 will der Zement- und Baumaterialhersteller im laufenden Jahr nochmals Spitzenergebnisse erzielen. «2024 wird ein neues Rekordjahr», kündigte der neue Konzernchef Miljan Gutovic im Februar an, der am 1. Mai das CEO-Amt vom bisherigen Holcim-Boss Jan Jenisch übernimmt.

Der Umsatz solle um über 6 Prozent zulegen. Davon kämen mehr als 4 Prozent vom Wachstum aus eigener Kraft, also organisch. Zudem sollen Firmenkäufe den Umsatz um über 2 Prozent steigern. Der wiederkehrende Betriebsgewinn auf vergleichbarer Basis soll gleichzeitig überproportional zulegen. Die entsprechende Marge soll auf 18 Prozent steigen. Der Free Cashflow wird bei über 3 Milliarden Franken erwartet.

Auch wenn Holcim nach der Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts kleiner wird als Konkurrent Heidelberg Materials, will der Konzern wieder zurück an die Spitze. Das Ziel sei, wieder zum «umsatzstärksten Baustoffkonzern» werden zu wollen, sagte Jenisch Ende Februar in einem Interview.

Holcim-Aktie gehört zu den Favoriten

Mit einem Plus von rund 18 Prozent im bisherigen Jahresverlauf gehören die Holcim-Titel zu den Favoriten unter den Blue Chips. In der gleichen Zeit hat sich der Leitindex SMI flach entwickelt. Vom Jahreshoch von knapp 82 Franken sind die Titel derzeit mit 78,26 Franken allerdings wieder ein Stück entfernt. Bereits im letzten Jahr hatten sich die Papiere überdurchschnittlich entwickelt.

Gemäss AWP-Analyser bewerten Analysten den Titel folgendermassen: 11 stufen ihn mit «Kaufen» ein, 8 mit «Halten» und einer mit «Verkaufen». Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 80,15 Franken. 

(AWP/cash)