Der Hersteller von Klebebändern, Haftnotizen, Elektrowerkzeugen und medizinischen Produkten habe sich am Montag auf einen Vergleich in Höhe von 6,01 Milliarden Dollar geeinigt, mit dem 260'000 Klagen abgegolten werden sollen, sagte eine mit der Vereinbarung vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Das Geld werde grösstenteils über die nächsten fünf Jahre ausgezahlt. Ein Sprecher von 3M und die Anwälte der betroffenen Soldaten reagierten zunächst nicht auf eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme.

Die Einigung folgt auf einen gescheiterten Versuch von 3M Anfang des Jahres, die grösste Sammelklage in der Geschichte der USA vor ein Insolvenzgericht zu bringen, um die Haftung des Unternehmens zu begrenzen. Die mutmasslich fehlerhaften Ohrstöpsel wurden von Aearo Technologies hergestellt, einem Unternehmen, das 3M im Jahr 2008 übernommen hatte. Sie wurden von 2003 bis 2015 vom US-Militär in der Ausbildung und im Kampf eingesetzt, unter anderem in Afghanistan und im Irak. Die Kläger warfen dem Unternehmen vor, Konstruktionsfehler verschwiegen, Testergebnisse gefälscht und keine Anweisungen für den richtigen Gebrauch der Ohrstöpsel gegeben zu haben, was zu Hörschäden geführt habe.

Es ist bereits der zweite grosse Rechtsstreit für 3M in diesem Jahr, der mit einem Vergleich beigelegt werden soll: Erst im Juli hatte 3M angeboten, eine Klage wegen Wasserverschmutzung durch «Ewigkeits-Chemikalien» mit einer Zahlung von 10,3 Milliarden Dollar beizulegen.

(Reuters)