Wie zu hören ist, zahlt die Reederei aus Taipeh ihren Mitarbeitern Jahresendprämien, die im Mittel bei 50 Monatsgehältern liegen - also dem Verdienst von vier Jahren. Die Höhe des Geldsegens schwanke je nach Rang und Funktion eines Mitarbeiters, berichten darüber informierte Personen. Zudem gebe es die Boni nur für Mitarbeiter mit taiwanesischen Verträgen.

Das Unternehmen teilte lediglich mit, es zahle seit jeher Prämien auf Basis der Geschäftsentwicklung und der individuellen Leistungen der Mitarbeiter. Darüber hinaus wollte sich Evergreen Marine zum Thema nicht äussern.

Die Schiffsbranche hat in den vergangenen zwei Jahren einen beispiellosen Boom erlebt, da die Corona-Pandemie die Nachfrage nach Konsumgütern angekurbelt und die Frachtraten in die Höhe getrieben hat. Der Umsatz von Evergreen Marine dürfte 2022 mehr dreimal so hoch sein wie im Jahr 2020. Rekordzahlen gab es auch bei europäischen Reedern und Logistikfirmen wie Hapag Lloyd, Kühne + Nagel oder Maersk.

Wiederholung des Bonusbooms nicht in Sicht

Anfang 2021 war Evergreen Marine weltweit in die Schlagzeilen geraten, als ein von der Reederei betriebenes Schiff im Suezkanal stecken blieb. Die Havarie hatte in den globalen Lieferketten zu Verwerfungen geführt.

Vergangene Woche hatte Taiwans Economic Daily News berichtet, Evergreen werde Boni in Höhe von bis zu 52 Monatsgehältern zahlen. Einige Mitarbeiter hätten am 30. Dezember Zahlungen in Höhe von mehr als 65'000 US-Dollar erhalten, schrieb die Nachrichtenagentur ohne die Nennung von Quellen.

Eine Wiederholung des Bonusbooms ist freilich nicht in Sicht. Reedereien warnen bereits, dass das rapide nachlassende Wachstum der Weltwirtschaft und fallende Frachtraten die Rentabilität der Branche im laufenden Jahr wieder absinken lassen werden. Evergreen Marine fielen im vergangenen Jahr um 54 Prozent, nachdem sie im Jahr 2021 um 250 Prozent in die Höhe geschnellt waren.

(Bloomberg)