Stockholm sei eine «sehr starke» Alternative zu Zürich für die für 2026 geplante Börsenkotierung der Robotik-Sparte, sagte ABB-CEO Morten Wierod in einem Interview mit der schwedischen Zeitung «Svenska Dagbladet», aus dem Bloomberg am Montag zitiert. Wierod fügte an, die Entscheidung über den Börsenplatz werde voraussichtlich um oder kurz nach dem nächsten Quartalsbericht getroffen. ABB veröffentlicht die Ergebnisse zum dritten Quartal am 16. Oktober.

ABB hatte im April angekündigt, dass die Robotik-Sparte im zweiten Quartal 2026 eigenständig an die Börse kommen soll. Die Synergien mit anderen ABB-Sparten seien begrenzt, hiess es zur Begründung. Bloomberg berichtete im Mai zudem, dass ABB auch einen Verkauf der Robotik-Sparte als Alternative zum geplanten Spin-off auslote. 

Sollte es zu einem Spin-Off der Sparte kommen, wäre eine Kotierung in Stockholm allerdings keine Überraschung. «Der Börsenstandort von Robotics dürfte Schweden sein, wo auch die Zentrale und der R&D-Campus von Robotics zu Hause sind», sagte Mark Diethelm, Analyst bei der Bank Vontobel, bereits vor drei Monaten gegenüber cash.ch. «Robotics» soll dabei zu 100 Prozent als Sachdividende an die ABB-Aktionäre ausgeschüttet werden.

Der Wert der Robotik-Sparte liegt laut Analystenschätzungen zwischen 3,5 und 5 Milliarden Dollar. Die Sparte beschäftigt rund 7000 Mitarbeitende und ist für etwa 7 Prozent des Konzernumsatzes verantwortlich. Die Geschäftseinheit ist zwar profitabel, hinkt margenmässig dem Gesamtkonzern aber hinterher.

Einen Börsengang via Initial Public Offering peilt ABB zudem mit der defizitären Sparte E-Mobility an. Dieser Plan wurde ursprünglich 2022 angekündigt und zuletzt auf 2026 verschoben. Laut Analyst Diethelm von Vontobel erscheint ein IPO für E-Mobility nächstes Jahr fraglich. E-Mobility schrieb 2024 einen Verlust von rund 200 Millionen Dollar.

Daniel Hügli
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