Wie darüber informierte Kreise berichten, wird der Schweizer Industriekonzern ABB in Kürze Berater sowohl für einen Verkauf als auch für den bereits angekündigten Börsengang engagieren.

Der Wert der Robotik-Sparte dürfte den Angaben zufolge bei rund 3,5 Milliarden Dollar liegen, was Analystenschätzungen entspricht. Er könnte jedoch auch bis zu 5 Milliarden Dollar betragen, hiess es.

Sollte ABB einen Verkauf bevorzugen, dürften vor allem Private-Equity-Firmen Interesse zeigen. ABB teilte auf Anfrage von Bloomberg News mit, falls man entsprechende Anfragen erhält, sei es Aufgabe von Konzernleitung und Verwaltungsrat, alle Vorschläge gründlich zu prüfen. Ein Spin-off sei aus Konzernsicht indessen die beste Möglichkeit, den Kundennutzen beider Unternehmen zu maximieren.

Im April hatte ABB angekündigt, die Robotik-Sparte im zweiten Quartal 2026 eigenständig an die Börse zu bringen. Die Entscheidung gehört zu den ersten grossen strategischen Weichenstellungen des neuen ABB-Konzernchefs Morten Wierod, der sein Amt im August letzten Jahres antrat. Er hatte zuvor das wichtige Elektrifizierungsgeschäft von ABB geleitet und will den Konzern künftig stärker auf profitable Einheiten wie diese ausrichten. Die Elektrifizierung profitiert aktuell erheblich von steigenden Investitionen in Rechenzentren, ausgelöst durch den Boom bei künstlicher Intelligenz.

Die Robotik-Sparte, geführt von Marc Segura, macht etwa zwei Drittel der ABB-Division für Robotik und diskrete Automatisierung aus. Sie beschäftigt 7'000 Mitarbeiter und besitzt Produktionsstätten in China sowie den USA. ABB betont, dass die Robotik-Sparte von einer eigenständigen Bewertung und dem direkten Vergleich mit Wettbewerbern profitieren würde. Die Synergien mit anderen ABB- Sparten seien begrenzt.

Im Fall eines erfolgreichen Börsengangs sollen die ABB-Aktionäre Anteile am neu entstehenden Unternehmen erhalten. Die Börsennotierung ist entweder in Schweden oder der Schweiz vorgesehen, andere Optionen sind aber nicht ausgeschlossen.

2024 erzielte der Bereich Robotik und diskrete Automatisierung ein operatives Ergebnis (Ebita) von 329 Millionen Dollar. Es lag damit 39% unter dem Vorjahresniveau. Vor allem schwächelndes Geschäft im Automotive-Sektor und in der Unterhaltungselektronik belasteten das Ergebnis. Überschrift des Artikels im Original:ABB Said to Weigh Sale of Robotics Arm as Alternative to Spinoff.

(Bloomberg)