Mit einer hohen Auslastung stieg die Profitabilität deutlich, weshalb der Konzern seine Prognosen erneut erhöht.

Die Aktie sinkt im frühen Handel am Donnerstag bis 2 Prozent. Damit verpuffen die vorbörslichen Gewinne.

Wie ABB am Donnerstag mitteilte, stieg der Umsatz von April bis Juni um 13 Prozent auf 8,16 Milliarden US-Dollar. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte kletterten die Verkäufe gar um 17 Prozent, gestützt auf die Abwicklung des hohen Auftragsbestands.

"Die Kundenaktivitäten blieben erfreulicherweise das gesamte Quartal hindurch robust", liess sich CEO Björn Rosengren in der Mitteilung zitieren. Und es kommen weiter neue Aufträge rein, die den Auftragsbestand erhöhen.

Der Auftragseingang, also die Basis des künftiges Umsatzes, nahm im zweiten Quartal auf vergleichbarer Basis um 2 Prozent auf 8,67 Milliarden zu. Das sogenannte "Book-to-bill-Verhältnis" lag laut den Angaben von ABB zuletzt bei 1,06.

Das heisst, pro umgesetztem Franken kamen beim Hersteller von Industrierobotern, E-Auto-Ladestationen oder Automationslösungen neue Aufträge im Wert von 1,06 Franken rein. Ende Juni türmten sich bei ABB Bestellungen im Wert von 7,30 Milliarden Dollar (+18%).

Hoher Profit dank vollen Anlagen

Mit der hohen Auslastung der Anlagen stieg auch die Profitabilität. Der operative Gewinn auf Stufe EBITA legte um 25 Prozent auf 1,43 Milliarden Dollar zu und die entsprechende Marge 2 volle Prozentpunkte auf 17,5 Prozent

Die Kosteninflation ist offenbar kein Problem: Laut CEO Rosengren machten Preiserhöhungen diese Effekte mehr als wett. Und der IT-Sicherheitsvorfall von Mai - ABB war das Opfer von Hackern geworden - habe "keine materiellen finanziellen Folgen" gehabt.

Der Reingewinn schnellte gar auf 906 Millionen hoch nach 379 Millionen im Vorjahr. Seinerzeit hatten der Ausstieg aus einem alten Projekt und der Rückzug aus Russland hohe Sonderkosten verursacht.

Höhere Ambitionen

Die jüngsten Resultate würden es ABB erlauben, die Margenerwartungen für das laufende Jahr "zu schärfen", sagte CEO Rosengren in der Mitteilung. Trotz der Unsicherheit am Markt rechne der Konzern mit einer EBITA-Marge von mehr als 16 Prozent.

Bis anhin hatte ABB eine Marge über dem Niveau von 2022 (15,3%) versprochen. Der vergleichbare Umsatz werde in diesem Jahr zudem um mindestens 10 Prozent wachsen, hiess es.

Für das dritte Quartal 2023 stellt ABB ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Bereich in Aussicht. Die Marge werde leicht über dem im Vorjahr ausgewiesenen Wert von 16,6 Prozent liegen.

(AWP)