Schon im Vorfeld der Ankündigung von ABB am Donnerstag, Dodge und zwei weitere Geschäftsbereiche abzustossen, hätten Bieter angeklopft, sagten mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Als Käufer für Dodge kämen etwa die US-Anbieter Timken, Regal Beloit und Rexnord sowie der deutsche Autozulieferer Schaeffler und der schwedische Kugellager-Hersteller SKF in Frage. Dazu könnten Finanzinvestoren kommen. Dodge, die ABB unter der Bezeichnung Mechanical Power Transmission führt, dürfte eine bis 1,5 Milliarden Dollar wert sein und als erste den Besitzer wechseln, so die Experten.

Halbe Milliarde für das Stromwandler-Geschäft

Nur etwa eine halbe Milliarde Dollar dürfte das Stromwandler-Geschäft dem Züricher Konzern einbringen. ABB hatte vergangenes Jahr bereits einmal erfolglos versucht, das Geschäft loszuschlagen. In einem ähnlichen Bereich sei etwa die amerikanische Vertiv tätig. Ein Zusammenschluss der beiden könnte aber die Kartellwächter auf den Plan rufen, erklärte ein Branchenkenner. Neben Industriefirmen könnten auch Finanzinvestoren zugreifen.

Mit 1,5 bis zwei Milliarden Dollar ist das Turbolader-Geschäft nach Einschätzung eines Insiders das wertvollste der drei. ABB bevorzugt für diesen Bereich einen Börsengang an der Schweizer SIX. Andernfalls könnten die finnische Wärtsilä oder die schwedische Alfa Laval bereit stehen. Angesichts der Flaute in der Schifffahrt kämpft der Bereich allerdings mit Gegenwind, sodass eine Transaktion auf sich warten lassen könnte.

Bisher seien für keine der Veräusserungen Banken mandatiert worden, sagten die Insider.

(Reuters)