Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel weit höher als gedacht aus. Insgesamt stellten vergangene Woche 261'000 Bürger einen Antrag auf staatliche Stütze, wie das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit 235'000 gerechnet, nach 233'000 in der vorangegangenen Woche.

Die Zahl der Anträge ist nunmehr nicht mehr weit von der kritischen Marke von 270'000 entfernt. Diese gilt als Wendepunkt, der eine nachhaltige Eintrübung des Arbeitsmarkts signalisiert. Dieser boomte bislang jedoch - trotz massiver Zinserhöhungen der Notenbank Federal Reserve. Im Mai kamen 339'000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft hinzu. Die Fed hat die Zinsen seit vorigem Jahr von nahe null auf die Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent angehoben, um die hohe Inflation einzudämmen und den überhitzten Arbeitsmarkt abzukühlen.

Nach Ansicht der meisten Volkswirte wird sie auf der nächsten Zinssitzung am 14. Juni die Füsse stillhalten. Die Währungshüter haben eine Zinspause ins Auge gefasst, um Zeit zu gewinnen, eingehende Wirtschaftsdaten zu sichten. Dies sollte aber nicht als Signal interpretiert werden, dass der Zinsgipfel erreicht sei, betonte jüngst Fed-Direktor Philip Jefferson.

(Reuters)