«Unsere Dividendenpolitik ist klar, und sie bildet die Basis für den Entscheid des Verwaltungsrats», sagt CEO Denis Machuel im Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» (online Dienstag).

Der Konzern will demnach 40 bis 50 Prozent des bereinigten Jahresgewinns ausschütten und verzichtet auf eine feste Untergrenze. Eine Mindestdividende sei «für ein zyklisches Geschäft, wie wir es betreiben» nicht geeignet, so Machuel. Adecco brauche finanziellen Spielraum, um Wachstum zu finanzieren und gleichzeitig die Aktionäre zu entschädigen.

Akkodis leidet unter Autosektor - Hoffnung auf Rüstungsindustrie

Zur Sparte Akkodis zeigte sich der CEO zuversichtlich. Das Geschäft in Deutschland sei wegen der Schwäche des Automobilsektors ins Strudeln geraten, weshalb die Ländergesellschaft saniert werden müsse - «dieser Prozess entwickelt sich gut». Die Voraussetzungen, profitabel wirtschaften zu können, hätten sich damit verbessert.

«Damit das Deutschlandgeschäft jedoch sein Potenzial ausschöpfen kann, muss sich die Lage des Autosektors verbessern», so der Adecco-Chef weiter. Gleichzeitig werde das Geschäft breiter aufgestellt, unter anderem mit Kunden aus der Rüstungsindustrie.

KI als Chance für Effizienz und Wachstum

Künstliche Intelligenz sieht Machuel derweil als Chance. KI werde die Märkte vergrössern und es Adecco ermöglichen, effizienter zu arbeiten, etwa durch KI-gestützte Beratungen und automatisierte Prozesse in der Personalvermittlung. Besonders betroffen von KI seien eher Einstiegsjobs im White-Collar-Bereich, während körperlich geprägte Tätigkeiten weniger schnell ersetzt würden.

Am Kapitalmarkttag Ende November hatte Adecco zudem die mittelfristigen Ziele bekräftigt. Weiterhin angestrebt wird eine bereinigte EBITA-Marge von 3 bis 6 Prozent. Auch beim Schuldenabbau sieht sich der Konzern auf Kurs: Das Verhältnis von Nettoschulden zu bereinigtem EBITDA soll bis Ende 2027 auf unter 1,5x sinken.

(AWP)