Die Aktien von Adecco büssen am Donnerstag zum zweiten Tag in Folge an Terrain ein. Die Titel kosten weniger als 24,50 Franken und fallen damit um 1 Prozent. Auf Jahressicht resultiert nach wie vor ein Plus von 10 Prozent.

Der Personaldienstleister hat anlässlich seines Kapitalmarkttages seine mittelfristigen Finanzziele bestätigt. Diese will er jedoch mit einer neuen Strategie erreichen, welche auf den technologischen und demografischen Wandel Rücksicht nimmt. Konkret will Addecco seine Marktpositionen ausbauen und stärker auf Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) setzen. 

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat zwar mit diesem Schritt gerechnet, warnt jedoch vor den Risiken der KI-getriebenen Automatisierung für viele der vermittelten Jobs. Noch wichtiger: Die Bank weist auf die mehrfach erwähnte Verschuldungsreduktion hin. Diese impliziere eine Dividendenkürzung. 

Aufgrund der wenigen Anzeichen einer Markterholung in Kernmärkten, dem Druck auf der Bruttomarge, wenig Spielraum für weiter Kostenkürzungen, dem KI-Risiko wäre dies wohl eine logische Schlussfolgerung. Es wäre nicht die erste Kürzung: Nach sieben Jahren hatte der Konzern im April erstmals nur noch 1 statt 2,50 Franken je Aktie ausbezahlt. Zuletzt war sie im Jahr 2009 tiefer, bei 75 Rappen. 

Die ZKB rät klar von einem Investment ab. Erst vor wenigen Tagen hatte der Experte sein Rating auf «Untergewichten» reduziert. Somit ist er einer von sechs Analysten, welche von einem Kauf abraten, während elf nach wie vor eine Kaufempfehlung aussprechen. Weitere vier empfehlen, die Aktien zu halten. 

Etwas optimistischer äussert sich Vontobel. Laut Analyst Michael Foeth preist der Aktienkurs derzeit ein geringes Wachstum und Margen am unteren Ende der Zielspanne ein, sodass erhebliches Aufwärtspotenzial besteht, wenn die Strategie erfolgreich umgesetzt werde. Er bleibt bei seiner Kaufempfehlung und dem Kursziel von 35 Franken. Damit liegt er über dem Konsens von 27 Franken.

(cash)