Machuel will die Verwaltungskosten (SG&A) bis Mitte 2024 um 150 Millionen Euro verringern und die Profitabilität verbessern.
Der Fokus auf die Profitabilität dürfte Experten zufolge mit der Aussicht auf ein sich verschlechterndes, konjunkturelles Umfeld für Adecco wichtig werden. Zugleich hat der Konzern aber auch Geld in profitables Wachstum investiert, was sich im Schlussquartal und in den kommenden Quartalen auszahlen dürfte. Der AWP-Konsens sieht eine Umsatz von 6,1 Milliarden Euro und einen Bruttogewinn von 1,275 Milliarden Euro vor.
Adecco hat vergangenen Herbst die Geschäftsziele angepasst. Neu peilt der Konzern - in einem günstigen konjunkturellen Umfeld - eine EBITA-Marge von rund 6 Prozent an, wie Anfang November mitgeteilt wurde. Bislang hatte ein Zielband von 3 bis 6 Prozent über den Konjunkturzyklus gegolten. An den Margenzielen auf Spartenebene wurde nicht gerüttelt. Doch sollen die kleineren Sparten LHH (Fachkräftevermittlung, Weiterbildungen, Karriereberatungen) und Akkodis (Outsourcing von F&E) mittelfristig Werte am obersten Ende der Bandbreite von 7 bis 10 Prozent erzielen. Von der Temporärsparte Adecco werden weiter 3 bis 6 Prozent erwartet.
Sondereffekte wegen Akka-Übernahme im dritten Quartal 2022
Im dritten Quartal 2022 hat Adecco den Umsatz um 16 Prozent auf 6,04 Milliarden Euro gesteigert. Um Wechselkurseffekte und die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage bereinigt, ergab sich ein organisches Wachstum von 6 Prozent. Die Bruttomarge legte - vom Wachstum und einem verbesserten Produktmix getragen - um 20 Basispunkte auf 21,0 Prozent zu. Dagegen sank die (bereinigte) operative EBITA-Marge um 120 Basispunkte auf 3,6 Prozent. Das als Folge von Investition in künftiges Wachstum.
Darüber hinaus gab es Sondereffekte wegen der Akka-Übernahme. Unter dem Strich verdiente Adecco daher nur 108 Millionen und damit 19 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Für das Schlussquartal wurde eine Bruttomarge auf dem Niveau des dritten Quartals erwartet und am Versprechen einer Dividende von mindestens auf Vorjahresniveau wurde festgehalten.
Viel verspricht sich Adecco von der neuen Sparte Akkodis, die aus der eigenen Technologietochter Modis und der zugekauften belgischen Akka entstanden ist. Die Sparte soll unter anderem beim Outsourcing von Forschung & Entwicklung punkten.
Im September kündigte Adecco an, dass die zur Gruppe gehörenden Personaldienstleister Badenoch+Clark sowie Spring Professional neu unter dem Namen LHH Recruitment Solutions zusammengefasst werden. Der Bereich bringt die Services "Recruitment Solutions", "Career Transition & Mobility" sowie "Learning & Development" zusammen, wie es hiess.
An der Börse haben die Adecco-Papiere sich vom Rückschlag des vergangenen Jahres etwas erholt. Die Titel rückten Anfang Februar gar bis auf 37 Franken vor, nachdem sie vergangenen Oktober in Richtung der Marke von 26 Franken zurückgefallen war. Derzeit liegt der Kurs bei 34 Franken.
(AWP)