Die griechische Kulturministerin Lina Mendoni sagte am Freitag, die Nutzung der als Unesco-Weltkulturerbe eingestuften antiken Tempelanlage für kommerzielle Zwecke verstosse gegen nationales Recht. Eine Genehmigung des Ministeriums dafür sei nicht eingeholt worden.
In sozialen Medien kursieren Fotos und Videos von beleuchteten Drohnen, die am Himmel über der Akropolis einen stilisierten Schuh, das Drei-Streifen-Logo von Adidas und den Schriftzug «Adizero» zeichnen. Adizero ist ein beliebtes Schuhmodell des fränkischen Sportartikelherstellers.
«Es sieht aus, als würde der Adidas-Schuh gegen die Akropolis treten», sagte Mendoni dem Radiosender Skai. «Es gibt bereits eine Klage gegen alle, die dafür verantwortlich sind.» Eine Adidas-Sprecherin sagte, die Drohnen-Show habe am Donnerstagabend nicht an der Akropolis, sondern am «Zappeion Megaron» stattgefunden, einem Veranstaltungszentrum nahe des Olympiastadions von 1896. Alle erforderlichen Genehmigungen seien eingeholt und eingehalten worden. «Adidas hat kein Bild der Akropolis für Werbe- oder andere Zwecke verwendet», sagte sie.
Das Zappeion liegt rund einen Kilometer Luftlinie vom Akropolis-Hügel entfernt, auf dem der Parthenon-Tempel aus dem Jahr 432 vor Christus thront. Er ist der Göttin Athene geweiht und eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten weltweit.
Erst vor wenigen Wochen hatte sich der Regisseur Yorgos Lanthimos eine Abfuhr beim Kulturministerium geholt, als er Szenen seines Films «Bugonia» auf der Akropolis drehen wollte. Das passe nicht zu dem, wofür das antike Denkmal stehe, hiess es damals.
(Reuters)