Die Credit Suisse (CS) steht an der Börse noch immer ziemlich im Schatten der UBS. Während sich für die Aktie der Erzrivalin seit Jahresbeginn ein Plus von 7 Prozent errechnet, notiert jene der CS noch immer um 15 Prozent unter dem Stand von Ende Dezember.
Zu Unrecht, wie Keefe, Bruyette & Woods findet. Der Finanzwerte-Spezialist nimmt deshalb einen Favoritenwechsel vor. Er stuft die UBS-Aktie von "Outperform" auf "Market Perform" herunter und geht im Gegenzug bei der CS-Aktie mit einem Kursziel von 14 Franken von "Market Perform" auf "Outperform". Letztere gilt bei den Schweizer Grossbanken neuerdings als das Mass aller Dinge.
Keefe, Bruyette & Woods sieht die CS einerseits von rückläufigen Risikoaufschlägen, andererseits aber auch von einer Stabilisierung an den Devisenmärkten sowie von einer Belebung im Bereich Leveraged Finance profitieren. Zudem erachtet der Finanzwerte-Spezialist die Ausschüttungspolitik der Grossbank als glaubwürdig.
Bei der UBS warnt Keefe, Bruyette & Woods hingegen vor zu hohen Erwartungen an den neuen Firmenchef Ralph Hamers. Ausserdem könnte eine Niederlage im milliardenschweren Steuerprozess in Frankreich Auswirkungen auf die Dividendenhöhe haben.
Folgen weitere Banken dem Favoritenwechsel?
Mit dem Favoritenwechsel stemmt sich der Finanzwerte-Spezialist gegen die gängige Meinung anderer Banken. Bei der UBS-Aktie haben 14 von 23 Banken eine Kaufempfehlung ausstehend. Wie Erhebungen der Nachrichtenagentur AWP zeigen, sind es bei der CS-Aktie hingegen bloss 10 von 23 Banken. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei rund 12 Franken gegenüber 13,50 Franken bei der Aktie der UBS.
Beobachter schliessen nicht aus, dass vom Favoritenwechsel Signalwirkung ausgeht und andere Banken dem Beispiel von Keefe, Bruyette & Woods folgen könnten.